Hochschule für Musik Karlsruhe
Feminale der Musik
Die Hochschule für Musik Karlsruhe stellt sich entschieden gegen jede Diskriminierung. Sie steht für Förderung von Vielfalt und die selbstverständliche Gleichstellung aller Geschlechter. In Ihren Bibliotheken beherbergt sie umfangreiche Sammlungen an Notenmaterial sowie Konzertaufnahmen von Werken historischer und zeitgenössischer Komponistinnen.
Der Ursprung der Hochschule für Musik Karlsruhe reicht in das Jahr 1812 zurück, als auf Privatinitiative hin und mit Unterstützung der Stadt ein musikalisches Bildungsinstitut für Bläser und – zwei Jahre später – eine »Singanstalt« gegründet wurden.
Die 1837 gegründete »Musikbildungsanstalt« wurde 1910 mit dem »Großherzoglichen Konservatorium« vereint. 1929 entstand daraus die »Badische Hochschule für Musik«. Das Land Baden-Württemberg übernahm 1971 diese Institution und führte sie in die »Staatliche Hochschule für Musik Karlsruhe« über.
Einige MitarbeiterInnen der Hochschule engagieren sich bereits seit Jahren für die Sichtbarkeit von Komponistinnen, darunter die Dozentin für Klavier Daniela Willimek, die unter ihrem Geburtsnamen Daniela Steinbach zwei CDs »Faszination Frauenmusik« eingespielt hat. Die CDs präsentieren einen Ausschnitt weiblicher Kompositionskunst durch die Jahrhunderte: Große Namen von inzwischen »etablierten« Komponistinnen wie Fanny Hensel und Clara Schumann sowie vier Ersteinspielungen der Karlsruherin Margarete Schweikert sind bei den Aufnahmen zusammen Werken anderer Komponistinnen vertreten.
Die Professorin Sontraud Speidel spricht nicht nur über Margarete Schweikert, Clara Faisst und Fanny Hensel bei der FEMINALE DER MUSIK, sondern hat im Laufe ihrer Karriere auch mehrere CDs veröffentlicht mit Werken von den genannten Komponistinnen sowie Werken von Komponistinnen aus drei Jahrhunderten.
Wir sind außerdem dankbar, dass die Studentin Clara Müller-Wirth uns ihr Radio-Feature über Clara Schumann in Karlsruhe zur Verfügung gestellt hat, das im Rahmen ihrer Bachelorthesis 2019/2020 an der Hochschule Karlsruhe für Technik und Wirtschaft und der Hochschule für Musik Karlsruhe entstanden ist.
Die FEMINALE DER MUSIK endete im 21. Jahrhundert und nutzte das FINALE, um insbesondere Positionen von jungen Frauen vorzustellen und damit einen Blick in die Zukunft zu geben. Studentinnen der Komposition und der Musikinformatik bildeten das Zentrum des Programms und stellen die Diversität an der HfM dar. In ihren Arbeiten wird auf unterschiedliche Weise eine der Leitlinien der Hochschule sichtbar: Zukunftsgerichtetes Denken und die Auseinandersetzung mit neuer Musik als kreativem Ausdruck unserer Zeit.
Der Frauenanteil der Kompositionsklassen von Prof. Markus Hechtle und Prof. Wolfgang Rihm pendelt in den letzten Jahren zwischen 20 und 40 Prozent. Drei der derzeit zehn Studierenden sind Frauen, darunter Elina Lukijanova, die wir bei der Feminale der Musik vorstellen. Kathrin Denner, Ling-Hsuan Huang, Esther Lee und Jia Liu sind Absolventinnen des Studiengangs Komposition.
Elina Lukijanova und Jia Liu studieren zudem im Masterstudiengang Musikinformatik am Institut für Musikinformatik und Musikwissenschaft (IMWI). 2005 nahm das IMWI seine Arbeit auf und bietet seitdem verschiedene Bachelor und Masterstudiengänge mit künstlerischem oder wissenschaftlichem Schwerpunkt an. Im Master Musikinformatik gibt es aktuell 17 Studierende, davon 3 Studentinnen. Jingting Cai, die ebenfalls mit einem Beitrag bei der FEMINALE vertreten ist, ist eine von 4 Doktorandinnen im Fach Musikinformatik, bei 11 laufenden Promotionsverfahren.
Die Beiträge zur FEMINALE DER MUSIK zeugen schließlich auch von der Zusammenarbeit zwischen den Studienfächern Komposition und Musikinformatik. Deren Begegnungsstätte ist insbesondere das ComputerStudio. Als Studiokomplex bietet es mit seinen Studios, Seminarräumen und Labors der ganzen Hochschule, insbesondere aber dem Institut für Musikinformatik und Musikwissenschaft umfassende Möglichkeiten der Nutzung von Technologie im Bereich der künstlerischen Anwendung in Projekten und Aufführung. Es hat die Konzertmitschnitte produziert und für die FEMINALE DER MUSIK bereitgestellt.
In jedem Semester veranstaltet die Hochschule ein Klassenkonzert »Zimmer 205«, in dem die Studierenden die Möglichkeit haben, ihre Kompositionen aufzuführen und zu präsentieren, wie z.B. die auf dieser Artikelseite präsentierten Werke von Kathrin Denner, Esther Lee, Elina Lukijanova und Ling-Hsuan Huang. Manchmal gibt es sogenannte »Zimmer 205 – Spezial!« – Konzerte in Zusammenarbeit mit einem externen Ensemble, wie z.B. am 13.06.2018, »Zimmer 205 – Spezial!« Zu Gast: IEMA mit der Aufführung des Werks »Isshaku« der Komponistin Ling-Hsuan Huang. Die Internationale Ensemble Modern Akademie IEMA spielt Uraufführungen von Studierenden der Kompositionsklassen im Wolfgang-Rihm-Forum. In jedem Sommersemester gibt es das Konzert »NachtKlänge«, eine Kooperation mit dem Badischen Staatstheater unter der Leitung von Ulrich Wagner, bei dem neben einem Referenzstück immer Stücke von KompositionsstudentInnen zur Uraufführung kommen. Im Januar 2017 reisten vier KompositionsstudentInnen, David Eisele, Andrés Nuño de Buen, Esther Lee und Kathrin Denner (beide Studentinnen sind Teil des Feminale-Programms), im Rahmen eines Kooperationsprojekts mit dem Kunitachi College Tokio nach Japan, wo ihre Kompositionen für Shō und kammermusikalische Besetzungen durch Prof. Mayumi Miyata und Studierende am Kunitachi College in Tokio zur Uraufführung kamen. Über solche Kooperationen lernen die StudentInnen MusikerInnen und DirigentInnen kennen, woraus sich im besten Fall Auftragsarbeiten ergeben.
Die Kompositionsklasse von Markus Hechtle an der HfM veröffentlicht durch die Hochschule für Musik Karlsruhe, u.a. mit Esther Lee. Ein Film von Samira Wischerhoff, Christoph Schneider und Nick Sternitzke, Studierende des Master-Studiengangs »Musikjournalismus für Rundfunk und Multimedia« an der Hochschule für Musik Karlsruhe. (02/2017)
Tradition und frische Luft – Doku über Kompositionen für Shō von Karlsruher Kompositionsstudierenden veröffentlicht durch die Hochschule für Musik Karlsruhe über ein Kompositionsprojekt durch die Patenschaft mit dem Kunitachi College of Music in Tokio in 2017.
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