Kohei Nawa

Ein Tänzer eingehüllt in Plastikfolie
Kohei Nawas Werk beschäftigt sich mit der Frage, was es bedeu­tet, Dinge in anderem Licht zu sehen. Aus dem Internet erworbene Alltagsgegenstände versieht der Künstler dabei z.B. mit einer Glasper­lenschicht, einer Art zweiten Haut und verwandelt die Gegenstände so in ein abstraktes Neues. Durch die Verschleierung des Alltäglichen forciert er eine intensive Auseinandersetzung des Betrachters mit dem Objekt und der Frage nach dessen eigentlicher Existenz. Es ist ein Spiel mit der Illusion, der Wahrnehmung des Betrachters und einer neuen veränderten Rezeption von Wirklichkeit.
 

Force (2015)

Eine Person steht vor einer Skulptur, bei der mehrere Rinnsale von Öl auf den Boden tropfen
Kohei Nawa, »Force«, 2015, in »New Sensorium«, ZKM 2016
© ZKM | Zentrum für Kunst und Medien, Foto: Felix Grünschloß
Schwarzes Silikonöl fällt in ein Becken.
Kohei Nawa, »Force«, 2015, Ausstellungsansicht, »New Sensorium«, ZKM 2016
© ZKM | Zentrum für Kunst und Medien, Foto: Tobias Wootton
Bei der Installation »Force« geht es um physikalische Phänomene wie Schwerkraft und Trägheit. So visualisiert das Werk durch das Zusam­menspiel von Schwerkraft und einer Flüssigkeit mit genau berechneten Eigenschaften die Wirkung der Gravitation. In der Installation strömen von der Decke unablässig Rinnsale von schwarzem Silikonöl herab, dem eigens die notwendige Viskosität ver­liehen wurde. Der schwarze Regen bildet auf dem Boden eine Lache und lässt den Unterschied zwischen den Eigenschaften von Feststoffen und Flüssigkeiten verschwimmen. So hat es den Anschein, als würde eine Skulptur in Flüssigkeit verwandelt - und umgekehrt. »Force« visualisiert einen andauernden Moment und bringt uns zu Bewusstsein, dass wir in jedem Moment des Lebens zwischen Zeit, Raum und Materialität gefangen sind.