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Veranstaltung

IMA | lab No. 16

Michael Iber und Thomas Ankersmit

Do, 11.07.2013 18:00 Uhr CEST

Bei dem »Doppel-IMA | lab« stellen sich im Gespräch mit Ludger Brümmer und Till Kniola zwei Gast-Komponisten vor, die sich in ihrer Arbeitsweise stark unterscheiden:
Anhand von Spektralanalysen bestehender Musikaufnahmen entwickelt Michael Iber sogenannte »soundalikes« – Musik gewordene Abbilder von Musik. Thomas Ankersmit hingegen widmet sich der speziellen Klangästhetik von Synthesizern und arbeitet an deren digitalen Erweiterung und Möglichkeiten in Form von Live-Elektronik.

Michael Iber (*1965)
Der Musiker und Rundfunkjournalist entwickelt derzeit eine Sonifizierungsmethode zur Analyse von Produktionsdaten. Als ehemaliger Pianist im klassischen Sinne steht für ihn heute die Interpretation von Musik – und ihren Kontexten – im Zentrum seiner künstlerischen Arbeit. Bei seinen sogenannten »soundalikes« handelt es sich um Spektralanalysen von Audiodateien, die mit Hilfe einer speziell entwickelten Software in Instrumentalpartituren beliebiger Besetzung übertragen wurden. Dabei entstehen Musik gewordene Abbilder von Musik, indem die soundalike-Software entsprechende Algorithmen zur Erstellung eines instrumentalen Abbildes von Audio-Dateien bietet. Das fremdartig Vertraute der »soundalikes« ist dabei anbiedernd und abstoßend zugleich. Instrumentale Realisationen von »soundalikes« gab es u.a. mit der Staatskapelle Weimar (2006) oder dem Ensemble Modern (2011). Elektronische Arbeiten realisierte er u.a. für das X-Wohnungen-Projekt des Berliner HAU-Theaters (2008) oder die Frankfurter Positionen (2011).

Thomas Ankersmit (*1979)
Der aus den Niederlanden stammende Musiker produziert live elektroakustische Musik, ist als Alt-Saxophonist aktiv und realisiert auch Installationen. Seit 2006 ist der Serge-Modular-Synthesizer sein Hauptinstrument, das neben dem Buchla-Synthesizer allgemein zu einem der experimentellsten, elektronischen Instrumente der prä-digitalen Ära gilt. Während sich die großen Synthesizer-Hersteller um die Imitation traditioneller (Tasten-) Instrumente bemühten, war das Ziel der Serge- und Buchla-Modelle das Erschaffen einer völlig neuartigen, elektronischen Musik.
Ankersmit ist einer von wenigen Musikern überhaupt, die den Serge-Synthesizer als Live-Instrument einsetzen und mit ihrem eigenen System ergänzen. Da er bei seiner Arbeit sehr an physikalischen und psychoakustischen Phänomenen interessiert ist, geht es ihm bei seinen Improvisationen um die Entstehung von »otoacoustic emissions« – Töne, die das menschliche Ohr als Reaktion auf bestimmte Frequenzen selbst produziert. Häufig tritt Ankersmit zusammen mit dem Minimal-Komponisten Phill Niblock auf und bildet Duos mit Valerio Tricoli oder Kevin Drumm. Seine Musik erscheint auf Labels wie PAN, Touch und Ash International.

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