Klingende Elektronen
Das historische »Studio für elektronische Komposition Hermann Heiß«. 1897–1966
Fr, 14.05. – So, 08.08.2004
Der Musik-Pionier Hermann Heiß (1897-1966) begann 1952 mit der Komposition elektroakustischer Musik. Ausgangspunkt waren hierbei Experimente im Studio des WDR für Elektronische Musik in Köln, an dem u.a. schon Herbert Eimert und Karlheinz Stockhausen arbeiteten, sowie seiner langjährige Auseinandersetzung mit Zwölftonmusik.
Hermann Heiß’ Zwölftonkompositionen, Improvisationsstudien und Tonbewegungslehre, seine Pionierarbeit im Bereich der elektroakustischen Musik und vor allem seine Lehr- und Vortragstätigkeit u.a. bei den berühmten »Darmstädter Ferienkursen« gaben Impulse für Musiker und Komponisten aus aller Welt.
Ab 1955 leitete er das »Studio für elektronische Komposition« am Kranichsteiner Musikinstitut in Darmstadt, bis er 1957 mit dem »Studio für elektronische Komposition Hermann Heiß Darmstadt«, das sich im Nebengebäude der Städtischen Akademie für Tonkunst befand, eines der ersten privaten elektronischen Studios in Deutschland einrichtete.
Zum Inventar des Studios gehören Geräte aus der Frühzeit der elektronischen Musik, beispielsweise eines der ersten Tonbandgeräte, welche das Zusammenmischen verschiedener nacheinander angefertigter Tonspuren erlaubten, eine von Heiß speziell für die elektronischen Kompositionspraktiken entwickelte Technik. Von Heiß selbst gebaut wurden u.a. der Ringmodulator, die Hallspirale und zwei Lautsprecher. Für Experimente zur Verbindung von Bild und Ton diente ein Oszilloskop mit Aufsatz. Die in Heiß’ Studio entstandenen Tonbänder wurden 1996 am ZKM für das Internationale digitale elektroakustische Musikarchiv (IDEAMA) digitalisiert und sind in der ZKM | Mediathek für Besucher abrufbar.
Die Ausstellung in der ZKM-Medialounge zeigt erstmalig seit 1996 die heute im Archiv der Mediathek des ZKM befindlichen Originalgeräte. Darüber hinaus können die Besucher an einem eigens für die Ausstellung gebauten Simulator Originalklänge des Studios nachempfinden.
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