On the state of flux: traveling through and with
Video-Tutorial #4 von Mira Hirtz
»If the Terrestrial is no longer the framework for human action, it is because it participates in that action. […] Space has become an agitated history in which we are participants […].« (»Down to Earth«).
Bruno Latour shows that the territory we believed to be our stable ground has vanished – we are now confronted with the notion that former fixed lines of orientation, be it politically or intellectually, are dissolving, or bending, or spinning. »How are we to orient ourselves?« (»Down to Earth«). We learn from the science of the Critical Zone and Gaia-theory that all life-forms and their material worlds are acting in a fine balance, in repeating cycles and adjustments over various lengths of time, and that the human being appears as a disruptive force within them.
How to engage, how to learn new tools, how to move on when every step seems to be relying too much on a former security, too blind for refined balances? How to be through and with the framework that Latour mentioned in the quote above?
Latour juxtaposes the known system of production with a system of engendering, which »is not interested in producing goods, for humans, on the basis of resources, but in engendering terrestrials – not just humans, but all terrestrials.« And he goes on to state that in this kind of system, »all the animated beings raise questions about descendants and forebears: in short, the question of how to recognize and insert oneself within lineages that will manage to last.« (»Down to Earth«).
Let’s look at lines of movement, at traveling through and with space. And let’s go for a walk, though this could be applied to any other way of moving you prefer. Let’s go for a walk as walking is a simple way to notice and experience that we are in a constant state of flux, a process of adjusting in response to our own anatomies as well as to the material and living forms we are traveling through and with.
With special thanks to Marlon for support in camera and sound.
Mira Hirtz: On the state of flux: traveling through and with
German translation of the spoken text
Willkommen zum vierten Video Tutorial! Zum Zustand der fließenden Veränderung: Reisen durch und mit.
Dieses Mal werden wir den Fokus auf eine einfache Praxis richten, die wir alle auf die eine oder andere Weise verrichten: Reisen durch den und mit dem Raum. Das könnte Kriechen, Rollen, Strecken bedeuten. Fügt eure eigene Weise hinzu.
Lasst uns jetzt das Gehen betrachten.
Wendet es in eurer ganz eigenen Weise an.
Gehen ist ein einfacher Weg, um zu zeigen oder zu erfahren, dass wir uns in ständiger, fließender Veränderung befinden. Dass wir nie stillstehen, dass wir uns immer verwandeln, ausrichten, zittern. Balancieren.
Keine Sorge: Wir sind dafür ausgestattet und erfahren darin, in einem ständigen Fluss des Balancierens zu sein.
Lasst uns beginnen mit Schwanken. Das Gewicht von einer auf die andere Seite verlagern. Welche Gelenke reagieren, falten, rollen?
Und welche Linien in deinem Körper bieten Dynamik und Stabilität?
Wann beginnst du zu Kippen, zu Fallen?
Wann beginnst du damit, einen Schritt zu tun? Vom Schwingen zum Kippen zum Schreiten.
Arbeite nicht zu viel. Halte es einfach.
Unsere Körper wissen, dass die meisten unserer Knochen gebogene, dynamische Formen sind, für Bewegung gemacht, dafür, sich immer weiter zu bewegen, zurück und vor.
Wir sind dazu ausgestattet und erfahren darin, in einem ständigen Fluss des Balancierens zu sein.
Was, wenn eure Füße den Weg anleiten? Was, wenn sie mit jedem Schritt fallen?
Was, wenn eure Hüften weiter rollen?
Was machen eure Arme?
Und was sind die Gegenbewegungen, wo findet Balance statt?
Und was möchtet ihr gerne tun? Was zeigt sich?
Vielleicht rennen, spiralen, drehen, springen.
Vielleicht kann euer Körper euch überraschen.
Arbeite nicht zu viel. Halte es einfach.
Vielleicht ist das, was sich zeigt, ein Horizont der fließenden Veränderung, eine Konstanze, etwas, das immer weiter rollt, auch wenn ihr rennt, anhaltet, verwandelt.
Vielleicht ist das, was sich zeigt, ein Innehalten. Den kleinen Tanz all dessen fühlend, was nachschwingt in eurem Körper, Atem, all die mikroskopischen Anpassungen. Auch wenn, oder sogar gerade dann wenn, ihr wahrnehmt, wo ihr euch befindet. Reisend durch, in, mit. Vielleicht ist das, was sich zeigt, eine einfache Linie. Reich an all dem Balancieren, das entlang der Reise geschieht.
Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit und ich hoffe, dass ihr etwas hiervon in euer alltägliches Reisen, durch und mit, mitnehmen könnt.