Emmanuel Nunes

Emmanuel Nunes
Biografie

Studium (Harmonielehre und Kontrapunkt) an der Musikakademie Lissabon

1964 Übersiedlung nach Paris

1963-65 Teilnahme an den Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik (Kurse von Pierre Boulez und Henri Pousseur)

1965-1967 besucht er die Kurse an der Rheinischen Musikschule in Köln; er studiert Komposition bei Henri Pousseur und Karlheinz Stockhausen, elektronische Musik bei Jaap Spek, Phonetik bei Georg Heike.

1970-74 Stipendiat des portugiesischen Erziehungsministeriums; Arbeit an der Doktorarbeit über Anton Webern an der Sorbonne

1971 „Premier Prix d’Ésthétique Musicale” am Konservatorium Paris (in der Klasse von Marcel Beaufils)

1976/77 Stipendium der Gulbenkian-Stiftung; Lehrbeauftragter an der Universität Pau

1977 Uraufführung des Orchesterwerkes (mit Tonband) „Ruf“ in Royan und Donaueschingen (Ltg. Ernest Bour)

1978/79 auf Einladung des DAAD als „composer-in-residence” in Berlin

1980 „Journée Emmanuel Nunes” in Paris (Radio France); er erhält vom französischen Kulturministerium die „Bourse de la Création”.

Seit 1981 Leiter der Kompositionsseminare der Gulbenkian-Stiftung in Lissabon

1982 Vortrag an der Harvard University in Cambridge (Mass.) über seine Musik (auf Einladung von Ivan Tcherepnin)

1985 einwöchiges Seminar am IRCAM-A.R.I. über das Thema „L’attitude instrumentale” auf Einladung von Pierre-Yves Artaud; italienische Erstaufführung von „Ruf” bei der Musikbiennale Venedig; Uraufführung des Orchesterwerkes „Tif’Ereth” in Paris (Auftrag der Union der Europäischen Rundfunkanstalten UER)

1986 zweiwöchiges Atelier bei den Darmstädter Ferienkursen (in Fortsetzung des IRCAM-Seminars von 1985); Uraufführung seines Werkes für Ensemble und Live- Elektronik „Wandlungen” bei den Donaueschinger Musiktagen (Ltg. E. Bour); Offizier des „Ordre des Arts et des Lettres du Gouvernement Français”

1986-92 Lehrauftrag für Komposition an der Musikhochschule Freiburg (Institut für Neue Musik); regelmäßige Einladungen zum Unterricht am Konservatorium Paris

1987 mit „Wandlungen” Tournee nach Lissabon und Köln (Weltmusiktage der IGNM); Uraufführung von „Duktus” (Ltg. E. Bour, Auftrag der Fondation Maeght)

1988 Uraufführung von „Clivages I und II” (Turin)

Seit 1989 regelmäßige Arbeitsaufenthalte am IRCAM, Paris.

Seit 1990 Lehrer für Kammermusik und Komposition am Konservatorium Romainville  (bei Paris)

1991 vom portugiesischen Präsidenten zum „Comendador da Ordem de Santiago da Espada” ernannt; im Mai Uraufführung von „Quodlibet” im Coliseu Lissabon (das Werk wurde eigens für diesen Saal konzipiert)

1992 Februar: Uraufführung von „Lichtung I” in Paris (Auftrag des Ensemble InterContemporain und des IRCAM); Uraufführung von „Chessed IV” im Juni in Bologna; ebenfalls im Juni Uraufführung von „Machina Mundi” (Lissabon und zur Weltausstellung in Sevilla, Auftrag der portugiesischen Regierung zum Kolumbus-Jahr); Hauptkomponist beim Pariser „Festival d’Automne“ (u.a. Uraufführung der endgültigen Fassung von „Machina Mundi”); Aufführungen beim Edinburgh Festival

Seit 1992 Professor für Komposition am Konservatorium Paris.

1994 Uraufführung der revidierten Fassung von „Chessed IV“, 1996 von „Omnia mutantur nihil interit“ jeweils im Rahmen des Festival d’Automne, Paris

1996 Ernennung zum Dr. h.c. der Université de Paris VIII

1998 erscheint der Schriftenband „Emmanuel Nunes. Textes réunis par Peter Szendy“ im Verlag L’Harmattan, IRCAM, Paris; Portraitkonzert im Grande Auditorium Gulbenkian Lissabon (UA Erstfassung „Musivus“)

1999 Portraitkonzerte beim Ars Musica Festival in Brüssel

1999 erhielt er den CIM-Preis der UNESCO, 2000 den Pessoa-Preis.

2000 Uraufführung von „Lichtung II“ (Gesamtfassung) mit dem Ensemble Intercontemporain am IRCAM Paris; Portraitkonzerte bei den Tagen für Neue Musik Zürich.

2001 erscheint „Hélène Borel, Alain Bioteau, Éric Daubresse: Emmanuel Nunes. Compositeur portugais XXe siècle“, herausgegeben vom Centre Culturel Calouste  Gulbenkian, Paris; Uraufführung von „Musivus“ (definitive Fassung) in Köln

2002 Dozent bei den Internationalen Ferienkursen für Neue Musik in Darmstadt.

2003 Uraufführung von „Improvisation I / Für ein Monodram“ bei den Wittener Tagen für Neue Kammermusik; Uraufführung von „Nachtmusik II“ (Neufassung) bei den Donaueschinger Musiktagen

2005 Portraitkonzerte beim Archipel Festival in Genf (u.a. mit „Quodlibet“); Uraufführung der erweiterten Fassung von „Improvisation I“ im Rahmen der Salzburger Festspiele; Uraufführung von „Chessed I“ (Neufassung) in Köln (Auftrag der MusikFabrik NRW).

Viele seiner Werke entstanden als Kompositionsaufträge der Stiftung Calouste Gulbenkian und wurden im Rahmen der wichtigsten internationalen Musikfestivals und Konzertreihen aufgeführt.