Shigeko Kubota

Geburtsjahr, Ort

1937
Niigata
Japan

Todesjahr, Ort

2015
New York
Vereinigte Staaten

Rolle am ZKM

  • Künstler:in der Sammlung

Biografie

Geboren 1937 in Niigata, studierte Shigeko Kubota ab 1960 Bildhauerei an der Tokyo University of Education. Über die Pop-Sängerin Yoko Ono kam sie 1963 mit der Fluxus-Bewegung in Kontakt. Nachdem Kubota im gleichen Jahr auch Nam June Paik kennengelernt hatte, ging sie 1964 nach New York. Dort fand sie Anschluss an die Szenerie der Fluxus-Künstler, während sie an der New York University von 1965-66, an der New School for Social Research, ebenfalls in New York von 1966-67, und schließlich an der Art School of the Brooklyn Museum von 1967-68 ihr Studium fortsetzte. Neben zahlreichen Preisen und Auszeichnungen erhielt Kubota u.a. 1979 ein DAAD-Stipendium in Berlin und 1987 ein Guggenheim Fellowship. Shigeko Kubota lebt in New York.

Nach ihrer Übersiedlung nach New York beteiligt sich Kubota in den sechziger Jahren an einer Reihe von Aktionen und Happenings u.a. mit Claes Oldenburg und George Maciunas. Während ihrer ersten Ehe 1967-69 mit dem Avantgarde-Komponisten David Behrman begegnete sie 1968 auf einem Flug nach Buffalo Marcel Duchamp. Behrman hatte die Musik für Merce Cunninghams »Walk Around Time« komponiert, an dessen Inszenierung in Buffalo Duchamp und Kubota teilnahmen. Diese Begegnung wurde zum Anlass einer langjährigen Auseinandersetzung mit Duchamp und dessen Werk in ihrer eigenen Arbeit. Die künstlerische Reverenz an Schlüsselwerke Duchamps setzt sich seit 1968 in einer Reihe von Installationen bis in die Gegenwart hinein fort. 1977 geht Kubota ihre zweite Ehe mit Nam June Paik ein, nachdem sie ihm bereits 1970 an die Westküste der Vereinigten Staaten gefolgt war. Dort experimentiert sie im gleichen Jahr erstmals mit einer Videokamera. Seither ist Video ihr bevorzugtes Medium, das sie in ihren Skulpturen und raumgreifenden Installationen, die mit Monitoren und unterschiedlichen ergänzenden Elementen arbeiten, als zentrales künstlerisches Ausdrucksmittel verwendet. Nach den frühen, formal strengen und kontemplativen Werken entstehen seit den achtziger Jahren expressivere Installationen, in denen mehrere Monitore in reale und künstlich gestaltete Landschaften eingelassen sind, die mit den z.T. verfremdeten, stilisierten Videoaufnahmen von Naturmotiven, wie den Niagarafällen (1985), Kirschblüten (1986), Wasser oder Felsen einen Dialog eingehen. Zersplitterte Spiegel kommen in diesen Arbeiten als reflektierendes Medium hinzu. Kubotas Objekte und Installationen, die einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung der Videokunst geleistet haben, richten den Blick auf die Kunst der Gegenwart und Vergangenheit sowohl aus einer politischen als auch aus einer feministischen Perspektive.
 

  

Einzelausstellungen (Auswahl)

1964Naigua Gallery, Tokyo
1972The Kitchen Center for Music, Video and Dance, New York
1976René Block Gallery, New York
1978»Projects«, Museum of Modern Art, New York
1979Aspen Center for the Visual Arts, Aspen, Colorado
1981Museum of Contemporary Art, Chicago; San Francisco Institute of Contemporary Art, San Francisco; daadgalerie, Berlin, anschließend Museum Folkwang, Essen, und Kunsthaus Zürich
1983New York University, Grey Art Gallery and Study Center, New York; Fondo del Sol Visual Arts and Media Center, Washington, D.C.
1985The Kitchen Center for Music, Video and Dance, New York
1986Piezo Electric Gallery, Venice, Kalifornien
1987Piezo Electric Gallery, New York
1996Whitney Museum of American Art, New York; Lance Fung Gallery, New York; »video sculptures DUCHAMPIANA«, Galerie de Paris
  

Gruppenausstellungen (Auswahl)

1962»Yomiuri Shinbun Independent Exhibition«, Tokyo Municipal, Tokyo
1972»First Annual New York Video Festival«, The Kitchen Center for Music, Video and Dance, New York
1974»Tokyo-New York Video Express«, Tokyo Biennale, Tenjo-Sajikikan, Tokyo; »Open circuits: The Future of Television«, The Museum of Modern Art, New York
1976»Soho-Berlin Festival«, Akademie der Künste, Berlin
1977»Projects Video VIII.«, The Museum of Modern Art, New York; documenta VI, Kassel
1980»Für Augen und Ohren«, Akademie der Künste, Berlin; »Ecouter par les yeux«, Musée d'Art Moderne de la Ville de Paris
1983Whitney Biennial Exhibition, Whitney Museum of American Art, New York
1987documenta VIII, Kassel; »A Centennial Tribute Apropos of Marcel Duchamp«, Philadelphia Museum of Art, Philadelphia
1988»Übrigens sterben immer die anderen«, Museum Ludwig, Köln
1989»Video-Skulptur retrospektiv und aktuell 1963-1989«, Kölnischer Kunstverein, Köln, anschließend Kongresshalle, Berlin, Kunsthaus Zürich
1990The Biennale of Sydney, The Art Gallery of New South Wales, Sydney; »Ubi Fluxus 1990 Ibi Motus 1962«, Biennale di Venezia, Venedig
1995»ASIANA«, Biennale di Venezia, Venedig


[Ursula Frohne, 1997]

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