Rebecca Clarke

Feminale der Musik

Eine Fotografie mit dem Portrait einer jungen Frau mit einer Viola.

»I take this opportunity to emphasize that I do indeed exist ... and that my Viola Sonata is my own unaided work!« (Rebecca Clarke, 1977)

Rebecca Clarke wird am 27. August 1886 in Harrow, England geboren. Etwa als Achtjährige darf Rebecca ihren jüngeren Bruder zum Geigenunterricht begleiten. Bald stellt sich heraus, dass sie begabter ist als er. Mit 16 Jahren bekommt sie Unterricht an der Royal Academy of Music in London, mit 21 schließlich Kompositionsunterricht am Royal College of Music, als einzige Frau in der Kompositionsklasse. Ihr Lehrer rät ihr, nebenher das Fach Viola zu belegen. Als sie 24 Jahre alt ist, verliert sie die Unterstützung ihres Vaters und muss sich künftig durch Konzerttätigkeit selbst unterhalten, was ihr mit großem Erfolg gelingt. Rebecca Clarke entwickelt sich als Kammermusikerin und Orchestermusikerin zu einer äußerst gefragten Bratschistin ihrer Zeit. Im Lauf ihres Lebens arbeitet sie mit vielen bedeutenden MusikerInnen zusammen, zu ihren Kammermusik-PartnerInnen gehören Persönlichkeiten wie Pablo Casals, Artur Rubinstein, Jacques Thibaud, und Myra Hess.

Von ihren fast 100 Kompositionen wurden nur etwa 20 zur ihren Lebzeiten veröffentlicht, und nur bei 10 Kompositionen – zwei Liedern und acht Kammermusikwerken – fand nachweislich eine Uraufführung statt. Tatsächlich wird die Zahl der aufgeführten Werke etwas höher sein, da Clarke viele Werke für Viola in erster Linie für ihre eigene Konzerttätigkeit geschrieben hat.

In einem Interview aus dem Jahr 1976 mit Robert Sherman berichtet Rebecca Clarke von ihren teilweise amüsanten, aber auch bezeichnenden Erlebnissen als Komponistin. In einem Konzert im Jahr 1918 in der Aeolian Hall in New York, in dem sie als Bratschistin aufgetreten ist, wurden auch einige ihrer Kompositionen gespielt. Clarke erklärt im Interview, dass es generell nicht sehr viel Solo-Stücke für Bratsche gibt, und dass sie daher an diesem Tag gerne noch etwas mehr ihrer eigenen Kompositionen in das Konzertprogramm aufnehmen wollte. Andererseits fand sie es »albern«, dass ihr Name allzu häufig im Programmheft auftaucht und erfand daher kurzerhand die Person »Anthony Trent« als Komponist eines ihrer Stücke. Zu ihrer großen Verwunderung interessierten sich die Zuhörer anschließend mehr für dieses Stück als für ihre anderen Kompositionen, obwohl es laut Clarke »kein ausgesprochen gutes Stück« war. 

Im gleichen Interview berichtet Clarke folgendes: Sie hatte im Jahr 1919 in einem internationalen Kompositionswettbewerb den zweiten Preis gewonnen für die Komposition einer Sonate für Viola und Klavier. Clarke erzählt, dass das Gerücht entstand, dass sie das Stück nicht selbst geschrieben hätte, sondern dass jemand anderes es für sie getan hätte. Sie erinnert sich an Zeitungsartikel, in denen stand, dass es »unmöglich der Fall sein kann, dass sie es selbst geschrieben hat«. Eine andere Zeitung ging so weit, zu behaupten, dass »Rebecca Clarke« gar nicht existieren würde, dass der Name vielmehr ein Pseudonym eines (vermutlich männlichen) Komponisten sei.

Musikstücke

Viola Sonate: I. Impetuoso veröffentlicht durch und gespielt von Soo-Min Lee (Viola) zusammen mit Hyo-Sun Lim (Klavier), aufgenommen auf »Clarke, Vieuxtemps Sonatas & Capriccio«, 2018 Universal Music Ltd.

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The Seal Man (1922) veröffentlicht durch Laura Strickling, gespielt von Laura Strickling (Sopran) und Joy Schreiner (Piano), Aufzeichnung vom 11. Dezember 2013.

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Prelude, Allegro und Pastorale (1941) veröffentlicht durch Singer Joy, gespielt von Patricia McCarty (Viola) und Peter Hadcock (Klarinette), aufgenommen auf »Rebecca Clarke – Music for Viola«, Northeatern Records 1985/1989.

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Piano Trio (1921) veröffentlicht durch und gespielt von AngellTrio: Frances Angell (Klavier), Jan Schmolck (Violine) und Richard May (Violoncello), live aufgenommen in einer Sendung des Swiss Readio DRS2 aus Basel.

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