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Tragbare Videotechnik. Handbuch

Radical Software Vol. 1, Nr. 3 (1971)

© Raindance, Foto © ZKM | Karlsruhe
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Es gibt drei Video-Standards und einen vierten, der bald auf den Markt kommt: 2-Zoll, 1-Zoll, 1/2-Zoll und 1/4-Zoll.

2-Zoll-Kassetten bzw. „Highband"-Kassettensysteme sind ausschließlich in Fernsehanstalten heimisch und bilden daher ein System mit hoher Zugangsschwelle. Sie sind störanfällig, schwer zu bedienen und als stationäre Anlagen fixiert.

Im Allgemeinen gilt: Je breiter das Band, umso mehr Information kann darauf gespeichert werden. Bei 2-Zoll-Systemen, auch „Quadruplex“ genannt, wird das Abtastsignal vertikal zum Rand auf dem Band speichert. Alle 1-Zoll- und 1/2-Zoll-Systeme nutzen die Schrägspuraufzeichnung, bei der das Signal schräg zum Rand des Bandes gespeichert wird.

Der saubere Schnitt war einst eine Funktion, die ausschließlich 2-Zoll-Geräten vorbehalten war. Doch nachdem sich die aufkommenden 1-Zoll-Geräte aufgrund ihrer geringeren Größe und Preisspanne (3.000 $ bis 10.000 $) ideal für den Einsatz in Institutionen mit Videoüberwachungssystemen – eine Imitation des Rundfunks – eigneten, wurden sie zum ersten Mal als günstigere Variante genutzt. Ihre Schnitteigenschaften sind ebenso makellos wie die von 2-Zoll-Geräten.

Es gibt keine tragbaren 1-Zoll-Geräte. Alle tragbaren 1/2-Zoll-Geräte, die unten aufgeführt sind, können jedoch mit 1-Zoll-Geräten verbunden werden und liefern perfekt geschnittene 1-Zoll-Masterbänder.

Das wesentliche technische Problem der 1/2-Zoll-Systeme bisher war das instabile Signal, wodurch saubere Schnitte und in manchen Fällen sogar die systeminterne Kompatibilität ausgeschlossen waren. Allerdings kamen die meisten der „technischen“ Einwände von Leuten, die ein persönliches Interesse daran hatten, den Zugang zum Fernsehen begrenzt zu halten. Einige der besten Videos, die wir je gesehen haben, wurden auf den ersten, relativ primitiven Portapaks gedreht, die dennoch flexibel genug waren, um dorthin gebracht zu werden, wo Menschen etwas aufnehmen wollten. Prozess versus Produkt.

Außerdem wurden viele technische Probleme seit der ersten Einführung der Portapaks 1968 behoben. Es gibt mittlerweile einen japanischen Standard für die Kompatibilität zwischen Systemen verschiedener Hersteller (auch wenn nicht alle tragbaren Geräte diesen unterstützen). Dessen Signal ist stabil genug, um damit auf relativ günstigen (ca. 950 $) 1/2-Zoll-Videorekordern (z. B. das Sony AV3650) perfekt zu schneiden.

Der Großteil der Informationen in unserem Bericht beruht auf unserer Erfahrung mit Sony. Das System hat zwar viele Fehler, ist aber dank des Vermarktungsgeschicks von Sony das am leichtesten erhältliche und zu wartende System. Deshalb nimmt Sony in der unten dargestellten Tabelle mehr Platz ein als die drei anderen erhältlichen 1/2-Zoll-Systeme, von denen zwei unter zwei verschiedenen Markennamen hergestellt werden.

Die Spalte ganz rechts zu den „bald erhältlichen“ Geräten nimmt mehr Platz ein als die von Sony, weil die dort aufgeführten Systeme gegenüber dem derzeitigen Sony-System eindeutige Vorteile aufweisen.

 

Die Spalten sind in vier verschiedene Abschnitte unterteilt:

Specs (für Spezifikationen). Diese sind für alle Modelle grundsätzlich gleich in Bezug auf Signal-Rausch-Abstand (die Leistung des Signals im Verhältnis zum Hintergrundrauschen); Frequenzbereich (Magnetaufzeichnungen haben eine separate, synchronisiert aufgezeichnete, magnetische Tonspur); Bandgeschwindigkeit (je schneller, desto mehr Information kann gespeichert werden, aber umso weniger Aufnahmezeit ist verfügbar); und Auflösung (die meisten Kameras übermitteln mehr Spuren als das Band tatsächlich speichert, deshalb ist die Kassettendeck-Auflösung wichtiger als die Kameraauflösung).

Die Systeme der zweiten Generation verfügen alle über ein 2:1-Interlaced-Signal, was im Grunde bedeutet, dass der Synchronisierungspuls ununterbrochen läuft und das Signal daher stabil ist.

Die entscheidenden Systemvariablen sind Lebensdauer und Ladezeit der Batterie, Standardmikrofone und -linsen, und die Wiedergabefunktion. Manche Portapaks können nur aufnehmen, aber ihr Signal kann nicht durch Fernsehgeräte wiedergegeben werden. Andererseits erhöht ein Wiedergabemotor auch das Gewicht des Geräts und vielleicht benötigt man die Wiedergabefunktion nicht unbedingt.

Design-Intelligenz. Selbst das beste System bleibt letztlich eine Imitation der Filmtechnologie. Statt das der Elektronik innewohnende Potenzial auszuschöpfen, haben Portapaks immer noch einen kleinen Fernsehbildschirm mit Augenmuschel zwischen Auge und Linse. Dabei könnten diese Teile voneinander getrennt werden, z. B. indem man eine Linse in der Hand und einen Monitor um das Handgelenk trägt. Ebenso sind Kameras immer noch wie Pistolen gestaltet und haben einen Abzug. Und sie werden als Pakete gedacht, d. h. als etwas, das man trägt, das aber nicht Teil von einem ist.

Zu den anderen Kriterien der Design-Intelligenz gehört: wie leicht man zur Sichtung und zum Einfädeln an die Bandführung herankommt; ob man für Reparaturen zum Innersten des Gerätes vordringen kann; und die Anordnung von Kabelbuchsen sowie Ein- und Ausgängen.

Erfahrung. Dieser Bereich legt dar, wo unserer Erfahrung nach elektronisch und mechanisch Mist gebaut wurde. Wo uns die Erfahrung fehlt, haben wir den Abschnitt leer gelassen, damit andere dazu Rückmeldungen abgeben und unsere Unwissenheit wettmachen können.

Support. Manche Portapaks sind weniger flexibel als andere. Dies liegt, erstens, daran, dass sie weniger eingebaute Funktionen haben und, zweitens, dass andere Geräte derselben Herstellerserie nicht besonders gut sind und, drittens, dass sie aufgrund ihrer mangelnden Schnittstelle zu unterstützenden Technologien, wie z. B. 1-Zoll-Geräten und Kabelfernsehen, kein Gesamtsystem bilden.

In diesem Abschnitt werden außerdem die Qualität und Verfügbarkeit von Händlerdiensten bewertet.

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»Radical Software«, Vol. 1, Nr. 3, 1971

Redaktion: Beryl Korot, Michael Shamberg
Verleger: Michael Shamberg, Ira Schneider
Beratende Redakteure: Megan Williams, Louts Jaffe, Ira Schneider, Dean und Dudley Evenson
Assoziierte Redakteurin: Phyllis Gershuny

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