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Center for Advanced Visual Studies

Videoarchiv

© MIT
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Das Center for Advanced Visual Studies (C.A.V.S.) wurde 1967 am Massachusetts Institute of Technology (MIT) ins Leben gerufen, um Kunst mit aktueller naturwissenschaftlicher und technischer Forschung in Kontakt zu bringen. Gründungsdirektor des Centers war der Künstler György Kepes (1906 in Selyp, Ungarn – 2001 in Cambridge, MA). Das C.A.V.S. sah sich zwar in der Tradition des Bauhauses und des Black Mountain Colleges – Kepes war von László Mohol-Nagys ans Neue Bauhaus in Chicago berufen wurden und lud dann in seiner Funktion am C.A.V.S. ehemalige ProfessorInnen des Black Mountain Colleges ein –, dennoch setzte es als akademisches Forschungszentrum für Kunst, Wissenschaft und Technologie einen anderen Fokus. In transdisziplinärer Zusammenarbeit experimentierten die Fellows mit neuen Materialien und Techniken. Die Verschränkung der Fächer hielt Kepes für fruchtbar: „Kunst und Wissenschaft komplimentieren einander; gemeinsam konstituieren sie den gesamten Horizont kreativen geistigen Lebens.“ [1]

Zunächst lud Kepes ausschließlich renommierte KünstlerInnen zu Fellowships ein. Zu ihnen zählte auch Otto Piene (1928 in Laasphe, Deutschland – 2014 in Berlin, Deutschland), einer der Mitbegründer der internationalen Künstlergruppe ZERO. Er übernahm 1974 die Leitung des C.A.V.S. Wie schon sein Vorgänger legte Piene großen Wert darauf, mit dem Center ein Umfeld für SpezialistInnen zu schaffen, das es erlaubte, stets im Austausch mit unterschiedlichen Gruppen und Gemeinschaften jenseits der Institution zu stehen. Die KünstlerInnen trugen die Ergebnisse ihrer Forschung über die Grenzen des Universitätsgebäudes hinaus. So konzipierten sie Projekte für den städtischen Raum. Footballstadien und Flussufer wurden zu Orten experimenteller Kunst. Piene, der bereits seit 1972 am MIT als Professor für Environmental Art lehrte, prägte das Programm mit seinen »Sky Art«-Events.

Die Verwendung von Videotechnik spielte am C.A.V.S seit Ende der 1960er-Jahre eine große Rolle. Im Katalog zu einer Ausstellung mit dem Titel »Centervideo«, die 1981 in Paris und Köln zu sehen war, notierte Piene: „Die Medienarbeit von C.A.V.S. hat subjektive, persönliche, künstlerische Ansätze bei der Produktion von Programmen (‚Tapes’ und Filmen), Medien-Environments/Installationen und Telekommunikation betont.“ [2]

Das C.A.V.S. sowie der Bachelorstudiengang Visual Arts Program gingen 2009 auf im MIT Program in Art, Culture and Technology, kurz ACT. Die Geschichte des C.A.V.S. kann nun im Archiv C.A.V.S. Special Collection at MIT eingesehen werden. Das Archiv umfasst zahlreiche Dokumente zu den Projekten der C.A.V.S-Fellows, u. a. auch Dokumentationen kollektiver Arbeiten, wie des legendären Projekts »Centerbeam« für die documenta 1977.

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2014 restaurierte und digitalisierte das ZKM das Videoarchiv des C.A.V.S. Der Bestand umfasst 235 Datenträger. Am ZKM stehen die digitalen Kopien für Forschungszwecke zur Verfügung. Dieses Archiv umfasst die Arbeiten von rund 90 KünstlerInnen, die am C.A.V.S. aktiv waren. Über ein Viertel der vertretenen Personen sind Frauen. 

Unter dem Titel »Centerbeam. Eine performative Skulptur des CAVS« widmete das ZKM 2017 diesem Schlüsselprojekt des C.A.V.S eine Ausstellung sowie ein Symposium (»Celebrating the 40th Anniversary of Centerbeam«).

 

[1] Elizabeth Goldring und Ellen Sebring, »Centerbook: The Center for Advanced Visual Studies and the Evolution of Art-Science-Technology at MIT« (Cambridge, MA: SA+P Press, 2019), 15.
[2] Elizabeth Goldring, Vin Grabill und Otto Piene, „Fact Sheet concerning video and media development at C.A.V.S., 1968–81“, in: »Centervideo: Film, Video, TV and Telecommunication 1968–1981 at the Center for Advanced Visual Studies Massachusetts Institute of Technology« (Cambridge, MA: MIT 1981), 19.

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    KünstlerInnen des Archivs:

    Eric Begleiter, Joan Brigham, Shawn Brixey, Gloria Brown-Simmons, James Byrne, Peter Campus, Mira Cantor, Harriet Casdin-Silver, Jürgen Claus, Betsy Connors, Luc Courchesne, Peter D’Agostino, George Daskell, Joe Davis, Robert Dell, Sarah Dickinson, Henry Dorochovich, Juan Downey, Paul Earls, Dov Eylath, Diane Fellows, Robert Fisher, Rus Gant, Gregory Garvey, Sarah Geitz, Wendelin Glatzel, Elon Goitein, Jonathan Goldman, Elizabeth Goldring, Vin Grabill, Ken Grey, Romy Haag, Ron Hays, Pat Hearn, Marek Holynski, Catherine Ikam, Setsuko Ishii, Janet Jaffee, Christopher Janney, Dan Joyce, C.M. Judge, Dieter Jung, Ken Kantor, Linda B. Karlin, György Kepes, Laura Knott, Milton Komisar, Piotr Kowalski, Bernd Kracke, Shelley Lake, Nicholas Lascaris, Ricky Leacock, Titus Leber, Mary Meixner, Clara Meneres, Charlotte Moorman, Pedro Morais, Mike/Michael Moser, Joe Moss, Antoni Muntadas, Michael Naimark, Sean Nixon, George Numrich, Jose Nuno, Atsushi Ogata, Cheri Opperman, Nam June Paik, Otto Piene, Frank Pileggi, Frank, Robert Preusser, Keiko Prince, Noah Riskin, Seth Riskin, Jon Rubin, Lees Ruoff, Wolfgang Scheid, Bill Seaman, Ellen Sebring, Michael Shannon, Todd Siler, Julean Simon, Georges Singer, Charles Squire Johnson, Ian Strasfoge, Elaine Summers, Aldo Tambellini, Alexander Tana, Stan VanDerBeek, Tom Van Sant, Robert Webb, Delfine Ziegler

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    ZKM | Karlsruhe
    Wissen – Sammlung, Archive und Forschung

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