Brian Eno

Brian Eno
Geburtsjahr, Ort
1948, Woodbridge/Suffolk, Vereinigtes Königreich
Biografie

Brian Eno hat sich zu einer Ikone der internationalen zeitgenössischen Kultur entwickelt. Als Künstler, Musiker, Ideologe und Entwickler hat er nicht nur einige der berauschendsten und originellsten Musiken der letzten 40 Jahre geschrieben, aufgeführt, aufgenommen und produziert, sondern auch eine Philosophie der Kulturproduktion etabliert, die den fragenden Geist der Konzeptkunst mit den breitesten Anwendungen der Populärkultur und Soziologie verbindet. Als erfahrener Pionier extremer Formen des Musizierens, liegt Enos Brillanz als Produzent in seiner Fähigkeit, Musiker in die Lage zu versetzen, ihre eigene Kreativität auf neue und dramatische Art und Weise zu entfalten.

Enos Wurzeln liegen in den fortschrittlichen Kunstausbildungssystemen der mittleren bis späten 60er Jahre. Schon als Student an der Winchester School of Art galt er als umstrittene Figur, da er sich fragte, wie die Rolle des Künstlers abgebaut und neu definiert werden könnte. Seine unmittelbare Auseinandersetzung mit Avantgardisten wie Cornelius Cardew oder dem Scratch Orchestra ist heute als Grundlage für Enos berufliches Interesse an selbstgenerierenden Kreativitätssystemen zu sehen – eine Form, die er fast 25 Jahre später im Jahr 1996, durch die Entwicklung der Software »Generative Music« verfeinern würde. Die generativen Musiksysteme von Brian Eno sind vor allem dafür bekannt, reich strukturierte Klanglandschaften zu schaffen, die so fesselnd wie minimal sind. So wie Enos unermüdliche Kreativität immer durch die Ausgewogenheit seiner Gegensätze – Systeme und Glamour, Wissenschaft und Ästhetik, Konzeptualismus und Politik – gestärkt zu werden scheint, so wird seine weitere Arbeit im musikalischen Bereich durch seine ortsspezifischen und ökologischen Medienprojekte – insbesondere in Form von audiovisuellen Installationen – ergänzt.