Steina Vasulka, Woody Vasulka

Vocabulary

1973

Vocabulary
Künstler/in / Künstlergruppe
Steina Vasulka, Woody Vasulka
Titel
Vocabulary
Jahr
1973
Kategorie
Video, Analogvideo
Material / Technik
Betacam SP, Farbe, mono
Maße / Dauer
00:05:00
Sammlung
ZKM | Zentrum für Kunst und Medien
Beschreibung

Mit dem Video »Vocabulary« [Vokabular] lotet Woody Vasulka den Prozess des Keyings, Timings und der elektronischen Rückkopplung aus, um neue visuelle Möglichkeiten zu erproben. Durch den Einsatz eines Multikeyers von George Brown, eines Rutt/Etra Scan Processors und eines Dual Colorizer von Eric Siegel, lösen sich die gefilmten Objekte, die Hand des Künstlers und eine Kugel, in ihren ursprünglichen Formen auf. Hierdurch entstehen nicht nur ungewöhnliche visuelle Effekte, sondern auch neue räumliche Beziehungen.

Das Dual Colorizer System ist für die Rückkopplung verantwortlich. Sie erzeugt lineare Flächen, sowie multiplizierte Verzerrungen der dargestellten Abbilder. Die gefilmte Hand, wie auch die gefilmte Kugel werden somit zu neuen visuellen Objekten, die einem anderen räumlichen Verhalten unterliegen, das unabhängig von ihrer ursprünglichen Körperlichkeit ist. Sie expandieren in den Raum. Diese Systemrückkopplung basiert auf einem elektronischen Vorgang, auf der Rückführung des Signals selbst. Über den Keyer kann hingegen die Leuchtdichte bestimmter Bereiche des Videos herausgenommen und durch ein elektronisches Rauschen ersetzt werden. Die Oberfläche der Kugel und der Hand werden brüchig, die elektronische Oberfläche sichtbar. Der Scan Processor, der normalerweise nur die Helligkeit des Videos beeinflusst, wird zum einen für die Rastermanipulation eingesetzt was die Vorwärtsbewegung des Bildes bewirkt. Zum anderen fungiert auch er als Keyer wodurch dunkle als auch helle Eigenschaften des Bildes manipuliert werden können. Die gefilmten Objekte oszillieren zwischen realistischer Darstellung und Künstlichkeit. Sie verschmelzen miteinander und lösen sich ineinander auf, was eine völlig neue visuelle Erfahrung schafft.

AutorIn: Clara Runge

Über den/die Künstler/in