Ausstellung
Ute Friedrike Jürß: Die Zeit hält den Atem an, 2007
2-Kanal-Videoinstallation
Fr, 08.02. – So, 16.03.2008
„(...) dass die Menschen sich am meisten durch Gefühle wie Schmerz, Enttäuschung oder Todesangst miteinander verbunden fühlen. Wie negative Gefühle auf uns wirken belegt auch der Umstand, dass ein gemeinsamer Feind die Menschen wesentlich wirkungsvoller dazu motiviert, ihre Kräfte zu vereinen und ihre Eigeninteressen hintanzustellen als ein positives Ereignis.“
Mark Rothko: »Die Wirklichkeit des Künstlers«
In einer Turnhalle sind ca. sechzig Personen versammelt. In Decken gehüllt, gleich einem Schutzmantel, der vorübergehend Wärme und Geborgenheit zu spenden scheint, kauern die Versammelten nahezu regungslos ein jeder auf seinem zugewiesenen Platz – ausharrend und still. Offensichtlich handelt es sich bei dieser zufällig geeinten Gruppe um eine Notgemeinschaft.
Ein Rhythmuswechsel hat stattgefunden, dem ein unerwähnt bleibendes Ereignis vorangegangen zu sein scheint. Als hätte ein unsichtbarer Kran die Versammelten ausweglos in neue zeitliche Dimension gehoben – ausgesetzt einer dem Alltag fernen Zeitrechnung. Als Folge bleibt eine nicht kalkulierbare Zwischen-Raum Situation.
Dies kollektive Ausgeliefertsein verwischt scheinbar die persönlichen Grenzen. Wahrgenommen wird die Gruppe. Gewohnte Selbstdarstellungen treten in den Hintergrund, werden unwichtig – und dennoch leuchtet jeder Einzelne in den charakteristischen Zügen des jedwed eigenen puren »Seins« daraus hervor – eingehüllt in blanke Passivität.
Die Betrachter der Installation nähern sich der im disziplinierten Warten verharrenden Zufallsgemeinschaft auf der Suche nach Entschlüsselung. Bereits Erlebtes, im Gedächtnis verschüttetes, wird herausgehoben, um es mit der abgebildeten Situation in Einklang zu bringen, und wenn es sich auch nur um aus den Massenmedien vermittelte Bilderfluten handelt, die von der Erinnerung frei gegeben werden.
Gedankliche Rückschlüsse und Spekulationen der Ausstellungsbesucher sind das niemals einzufangende, unvorhersehbare, stille und offene Ergebnis der Installation.
(Ute Friedrike Jürß)
Mark Rothko: »Die Wirklichkeit des Künstlers«
In einer Turnhalle sind ca. sechzig Personen versammelt. In Decken gehüllt, gleich einem Schutzmantel, der vorübergehend Wärme und Geborgenheit zu spenden scheint, kauern die Versammelten nahezu regungslos ein jeder auf seinem zugewiesenen Platz – ausharrend und still. Offensichtlich handelt es sich bei dieser zufällig geeinten Gruppe um eine Notgemeinschaft.
Ein Rhythmuswechsel hat stattgefunden, dem ein unerwähnt bleibendes Ereignis vorangegangen zu sein scheint. Als hätte ein unsichtbarer Kran die Versammelten ausweglos in neue zeitliche Dimension gehoben – ausgesetzt einer dem Alltag fernen Zeitrechnung. Als Folge bleibt eine nicht kalkulierbare Zwischen-Raum Situation.
Dies kollektive Ausgeliefertsein verwischt scheinbar die persönlichen Grenzen. Wahrgenommen wird die Gruppe. Gewohnte Selbstdarstellungen treten in den Hintergrund, werden unwichtig – und dennoch leuchtet jeder Einzelne in den charakteristischen Zügen des jedwed eigenen puren »Seins« daraus hervor – eingehüllt in blanke Passivität.
Die Betrachter der Installation nähern sich der im disziplinierten Warten verharrenden Zufallsgemeinschaft auf der Suche nach Entschlüsselung. Bereits Erlebtes, im Gedächtnis verschüttetes, wird herausgehoben, um es mit der abgebildeten Situation in Einklang zu bringen, und wenn es sich auch nur um aus den Massenmedien vermittelte Bilderfluten handelt, die von der Erinnerung frei gegeben werden.
Gedankliche Rückschlüsse und Spekulationen der Ausstellungsbesucher sind das niemals einzufangende, unvorhersehbare, stille und offene Ergebnis der Installation.
(Ute Friedrike Jürß)
Impressum
- Kurator/in
Organisation / Institution
ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie ; Kulturreferat der Landeshauptstadt München
Kooperationspartner
Kulturreferat der LH München im Maximiliansforum München
Begleitprogramm