Ute Friederike Jürß
Geburtsjahr, Ort
Rolle am ZKM
- Künstler:in der Sammlung
Biografie
Ute Friederike Jürß wurde 1962 in Wiesbaden geboren. 1985-90 studierte sie bei Daniel Spoerri an der Akademie für Bildende Künste in München. 1991 war sie Gastbühnenbildnerin am Staatstheater Darmstadt, und 1992-93 lehrte sie an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe. Für ihre Videoarbeiten erhielt sie mehrere Auszeichnungen und Stipendien, unter anderem den 4. Bremer Videokunstförderpreis '95 und ein zwölfmonatiges New York-Stipendium der Hessischen Kulturstiftung. 1997 wurde sie mit dem Förderpreis Video der Helmut-Kraft-Stiftung, Stuttgart, ausgezeichnet. Sie lebt in New York und München.
Für ihre Installationen setzt Jürß eigene Videofilme und Fotografien ein. Ein oder mehrere Monitore werden mit Gegenständen verknüpft, die für den Titel der
Arbeiten bedeutungsbildend sind, wie beispielsweise mit Kinderwagen (»Kinder«, 1993) und Rollstühlen (»Requiem für Frida Kahlo«, 1992). Die Videos zeigen oft Detailaufnahmen - z.B. von Haut - in langen Einstellungen. Jürß konfrontiert den Betrachter mit diesen Aufnahmen unmittelbar, indem sie den Monitor auf Augenhöhe oder über dem Betrachter platziert oder das Video auf große Screens projiziert. Zu dieser Form der Thematisierung von projizierter Wirklichkeit und der Wirklichkeit des Betrachters gehört die Absicht, die abbildende Funktion von Fotografie und Video offenzulegen und damit deren scheinbare Objektivität und Neutralität zu problematisieren. Über diese Technik und Thematik greift sie zugleich die Frage nach der Spanne eines Menschenlebens und nach dem Alterungsprozess auf.
Lebenslauf
1985 – 1990 Studium und Diplom, bei Daniel Spoerri, Akademie, München
1992/93 Lehraufträge an der Hochschule für Gestaltung / ZKM, Karlsruhe
1994 Schleuse, Experimentalfilm mit Ernst Jandl und Al Hansen, ARD/SWF
1994/95 Stipendium Videokunst, Akademie Schloss Solitude
1995 Bremer Videokunst-Förderpreis
1996 Förderpreis der Elisabeth Kraft Stiftung, Stuttgart
1996-99 New York Stipendium der Hessischen Kulturstiftung u. verlängerter Aufenthalt
2009 Stipendium der Abt-Straubinger Stiftung, Stuttgart
2013 Vor den Augen aller, Entwurf und Umsetzung des Gedenkzeichens, Lübeck
2014 Projektförderung der Rudolf Augstein Stiftung, Hamburg
2015 Förderung des Landes Schleswig-Holstein
2014 – 2016 Kulturpartner der Deutschen Kinder- u. Jugendstiftung/Kulturforscher
2016 Projektförderung des S.-H. Ministeriums für Kultur, Justiz und Europa
2017 – 2020 Lehrbeauftragte HAW, Hamburg
2019 Projektförderung der Rudolf Augstein Stiftung, Hamburg
2020 Projektförderung des S. Ministeriums für Kultur, Justiz und Europa
2021 Projektförderungen: Hamburgische Kulturstiftung/D. u. A. Otto Stiftung; Landeskulturverband SH; Bürgerstiftuntg SH; LpB SH; Heinrich Stegmann Stiftung HH
2022 Projektförderungen: Inge Deutschkron Stiftung; dt-pol. Jugendwerk DPJW
2022 Filmfeste: exground, Wiesbaden; Filmfest Schleswig-Holstein, Kiel
2023 NEUSTARTplus-Stipendium, BKM
2023 Fokus Art Preis der Universität zu Lübeck
Einzelausstellungen (Auswahl)
1992 »WindwurfTV«, Waldinstallation, München
1995 Akademie Schloss Solitude, Stuttgart
1996 »Debutanten«, Galerie der Künstler, München
1997 Goethe Institut, New York; CRG Gallery, New York; Museum Neue Weserburg, Bremen
Gruppenausstellungen (Auswahl)
1987 »Vor dem Hammer/nach dem Hammer«, Galerie Klaus Lea, München
1989 »Della Colonna - Über Säulen«, Museo Civico, Gibellina
1992 »Hommage a Frida Kahlo«, Frauenmuseum, Bonn; »Tokyo Videofestival«, Tokyo
1993 »MultiMediale 3«, Zentrum für Kunst und Medientechnologie, Karlsruhe
1994 »5. Heidelberger Film- und Videotage«, Heidelberg
1995 »MultiMediale 4«, Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe
1996 »Linien und Zeichen«, Künstlerhaus Bethanien, Berlin
[Stand 2025]