KARUSSELL von Gerda Leopold
Zu sehen ist ein Mann mit einer Kamera auf dem Kopf, der eine Handpuppe trägt
Öffentliche Vorführungen und Vorführungen für Schulklassen
So, 05.06.2016 – So, 12.06.2016, Filmvorführung

Die österreichische Filmemacherin Gerda Leopold schafft mit ihrem Film »KARUSSELL« einen neuen Erlebnisraum Kino: Fünf Filme, die ausschließlich aus der Sicht der ProtagonistInnen gefilmt wurden, werden an die vier Wände sowie Decke des eigens für die Vorführung konstruierten kubischen Raums projiziert. Neben öffentlichen wird es in der Woche vom 05. bis 12. Juni auch spezielle Vorführungen für Schulklassen am ZKM geben.


Für »KARUSSELL« übersetzt die Filmemacherin das Strukturprinzip des Bühnenstücks »Reigen« (Uraufführung 1920) von Arthur Schnitzler in eine zeitgenössische Fassung. Die ZuschauerInnen werden unausweichlich Teil des Geschehens: Während des Drehs trugen die SchauspielerInnen einen Helm auf dem fünf Kameras montiert waren. Die ZuschauerInnen erleben nicht aus einer passiven Außensicht, sondern werden unmittelbar in die Handlung hineingezogen: Ihr Gegenüber sieht sie direkt an. Mit dem erzählerischen Format, das in Form und Inhalt neue Wege einschlägt, konfrontiert Gerda Leopold die ZuschauerInnen mit Emotionen, die in Schnitzlers Reigen zu Sprache kommen: Liebe, Zugehörigkeit und Verantwortung.

Gerda Leopold (*1959 in Wien) studierte Malerei an der Hochschule der Künste in Berlin. Seit 2004 realisiert sie Kurzfilme, »KARUSSELL« entstand zwischen 2011 und 2015: „Ich wollte einen Spielfilm mit fünf Kameras machen, erzählt aus dem subjektiven Erleben der Protagonisten. Dazu fiel mir gleich der »Reigen« von Schnitzler ein, weil das eines der wenigen Stücke ist, in dem es keine Haupt- und Nebenpersonen gibt, sondern alle darin vorkommenden gleichwertig sind. Durch den subjektiven Blick ist das Beurteilen der Protagonisten erschwert. Es ist mehr Leben als Kino.“


Vorführungen für Schulklassen

Mo, 06.06. 2016, Di, 07.06.2016, Mi, 08.06.2016, Do, 09.06.2016
Termine nach Anmeldung unter Tel: 0721/8100-1990 (Mo–Fr 9–13 Uhr, Di 14–16 Uhr)

Öffentliche Vorführungen

So, 05.06.2016, Fr, 10.06.2016, Sa, 11.06. 2016, So, 12.06.2016
jeweils 15.00 und 18.00 Uhr

Do, 09.06.2016
18.00 Uhr


Handlung des Films

In zehn Szenen wird die Handlung von »KARUSSELL« erzählt, die um Liebe, Zugehörigkeit und Verantwortung kreist: Zwei Menschen kommen in Wien an. Die Lyrikerin will nur umsteigen und weiterreisen, der Puppenspieler hat genug von seinen Tourneen und möchte endlich heim zu Frau und Kind. Beide vertreten zwar deutlich ihren jeweils eigenen Standpunkt, doch die Lyrikerin lässt sich überreden zu bleiben. Beide verbringen getrennt voneinander ihren Tag, treffen alte Bekanntschaften, stoßen auf neue und am nächsten Tag treffen sie sich wieder. Was sie erlebt haben, möchten sie nicht dem anderen mitteilen. Insgesamt begegnen die ZuschauerInnen zehn ProtagonistInnen und ihren Sehnsüchten, jeder auf der Suche nach seinem Glück. Ein Wechselbad aus Vertrauen und Misstrauen, Lügen und Aufrichtigkeit, Ankommen und Weglaufen beginnt.
Organisation / Institution
ZKM | Karlsruhe

Mitwirkende