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In Gedenken an Lutz Mommartz

1934–2025

© ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe, Foto: Felix Grünschloß

Das ZKM trauert um den Experimentalfilmer Lutz Mommartz, der über fünf Jahrzehnte lang die deutsche Film- und Kunstszene mit einem radikal anderen Verständnis von Film prägte. Seit den 1960er-Jahren war er filmisch und künstlerisch in Düsseldorf aktiv und stellte mit seinen Arbeiten zentrale Fragen zur Authentizität des Films und dessen Beziehung zum Publikum. 1967 gelang ihm der internationale Durchbruch beim Festival in Knokke, als sein Film „Selbstschüsse“ ausgezeichnet wurde. Parallel zu seiner Arbeit als städtischer Verwaltungsbeamter war er Motivator in der Düsseldorfer Kunstszene, etwa als Mitbegründer der legendären Künstlerkneipe Creamcheese, und war bei zahlreichen Ausstellungen wie der documenta 4 (mit seinem „Zweileinwandkino“ von 1968) und STRATEGY: GET ARTS (Edinburgh, 1970) vertreten. Den Bundesfilmpreis in Silber erhielt er 1977 für „Als wär’s von Beckett“ und 1978 für „Der Garten Eden“. 

Mommartz stand für „das andere Kino“, jenseits des Mainstreams, mit dem Ziel, Film als künstlerisches Ausdrucksmittel zu etablieren. In den 1970er-Jahren setzte er sich im Rahmen der Filmgruppe Düsseldorf für die institutionelle Anerkennung des Films in der Kunst ein. 1975 wurde er zum ersten Professor für Film an der Kunstakademie Münster (damals Außenstelle der Kunstakademie Düsseldorf) ernannt und leitete die Filmklasse bis 1999. 2020 hat die Kunsthalle Düsseldorf Mommartz‘ Werk eine Retrospektive gewidmet. 2023 präsentierte das ZKM die Werke von Lutz Mommartz in der Einzelausstellung "Der Durchsichtige Mensch". Lutz Mommartz bleibt als Wegbereiter des künstlerischen Films in Erinnerung – unbequem, experimentell und seiner Zeit voraus.

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