Intelligent Museum Residency (2022)
am ZKM | Hertz-Labor und dem Deutschen Museum
Im Rahmen von »Das intelligente Museum« soll mittels verschiedenartiger Ansätze KI-gestützter digitaler Kunst das gesellschaftsrelevante Thema der Künstlichen Intelligenz (KI) aus unterschiedlichen Perspektiven kritisch beleuchtet und untersucht werden.
In einem Open Call konnten Künstler:innen bis Anfang März innovative Projektvorschläge an der Schnittstelle von Kunst und KI einreichen, die sie im Rahmen einer Artist Residency am ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe und am Deutschen Museum umsetzen.
Auf der Grundlage verschiedener Bewertungskriterien wählte eine Jury schließlich vier internationale Projektvorschläge von Maria Smigielska und Pierre Cutellic, Katrin Hochschuh und Adam Donovan, Gaëtan Robillard und Giselle Beiguelman, Bruno Moreschi und Bernardo Fontes aus. Diese sollen ab Sommer 2021 realisiert werden.
Proteus 3.0: verhaltensgesteuerte Videoinstallation
Wie lassen sich menschliche und künstliche Intelligenz in einer Installation vereinen? Dieser Frage möchte das Künstler:innenduo Maria Smigielska und Pierre Cutellic, alias Compmonks, anhand einer interaktiven Videoinstallation nachgehen. Körperpose, Blickrichtung und Gesichtsausdruck der Betrachtenden sind die Grundlage für Deep-Learning-Modelle und beeinflussen die Abbildung eines sich stetig verändernden Ferrofluids.
Empathischer Schwarm: Belohnung und Bestrafung
50 autonome Roboter agieren als Schwarm und reagieren auf positive und negative Rückmeldungen aus ihrem Umfeld. Katrin Hochschuh und Adam Donovan interessieren sich in dieser künstlerischen Arbeit besonders für die Mensch-Maschine-Interaktion. Im Rahmen der Residency wollen sie ihrem System Leben einhauchen und unterschiedliche Szenarien untersuchen. Wie lernt die künstliche Intelligenz des Schwarms und welchen Einfluss nehmen die unterschiedlichsten Interessen seiner menschlichen Mentor:innen?
Patterns of Heat
Im Internet verbreiten sich Aussagen über den Klimawandel in rasender Geschwindigkeit – nicht alle sind jedoch wissenschaftlich fundiert. Gaëtan Robillard entwickelt im Rahmen seiner Residency eine neue Software für eine datengetriebene Installation die Falschmeldungen quantifiziert. Je mehr Unwahrheiten die künstliche Intelligenz zum Klimawandel in Social Media findet, umso mehr Wärme sondert sie ab. Wärmebildkameras zeigen diese Temperaturänderungen im Raum.
Was sieht die Künstliche Intelligenz?
Spiegeln sich kolonialistische Gesten in menschlichen Abbildungen wider und ist die Technologie des maschinellen Sehens (Computer Vision) dazu im Stande kolonialistische Muster zu erkennen? Anhand dreier brasilianischer Sammlungen möchten Giselle Beiguelman, Bruno Moreschi und Bernardo Fontes herausfinden, wie diese von KI-Technologien verarbeitet werden. Das Projekt soll Aufschluss geben, wie KI digitalisierte Bilder interpretiert und für die Analyse von Bildersammlungen instrumentalisiert werden kann.