Joachim Haas
Biografie
Joachim Haas erhielt seine musikalische Ausbildung in den Fächern Querflöte und Saxophon. Von 1991 bis 1998 studierte er Akustik, Kommunikationswissenschaften und Nachrichtentechnik an der Technischen Universität Berlin. Für seine Forschung im Bereich Klanganalyse und -synthese wurde er mit einem Stipendium an der Universität Pompeu Fabra in Barcelona ausgezeichnet. Er arbeitete als Toningenieur in der Musikproduktionsabteilung des Senders Freies Berlin (SFB), war Mitbegründer der Freq Laboratories und entwickelte Audio- und Musiksoftware für Native Instruments.
Seit 2001 ist er als Klangregisseur und Musikinformatiker im Experimentalstudio in Freiburg tätig. Er war maßgeblich an der Entwicklung und Realisierung der Live-Elektronik in Werken von Karlheinz Stockhausen, Vinko Globokar, Mark Andre, José María Sánchez-Verdú und vielen anderen beteiligt. Im Rahmen einer intensiven Zusammenarbeit mit Karlheinz Stockhausen für das Werk „COSMIC PULSES” entwickelte er zusammen mit G. Karman die Verräumlichungssoftware „OKTEG”, mit der die räumlichen Bewegungen der 24 Schichten von „COSMIC PULSES” realisiert wurden.
Haas arbeitete als Dozent und Performer unter anderem bei den Stockhausen-Kursen in Kürten, beim Corso d'interpretazione sulle opere di Luigi Nono con live-electronics in Venedig, am ZKM in Karlsruhe oder an der Matrix Academy in Freiburg.
Als Klangregisseur ist Joachim Haas regelmäßig bei internationalen Festivals und Projekten wie dem Festival d'Automne à Paris, der Biennale di Venezia, den Tagen für Neue Musik in Donaueschingen, den Berliner Festwochen oder Musicadhoy Madrid tätig.
Seit 2007 war er stellvertretender künstlerischer Leiter des SWR Experimentalstudios, seit September 2022 ist er dessen Leiter.