Colorvac und ZKM stellen neues Labor für die Erhaltung von Videokunst vor

© ZKM I Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe, Foto: Felix Grünschloß

Colorvac, das führende Labor für die Erhaltung von CRT-Monitoren im Bereich der Videokunst, eröffnet in Kooperation mit dem ZKM | Zentrum für Kunst und Medien einen neuen Standort in Karlsruhe. Die Eröffnungsveranstaltung am 2. Februar 2024 markierte den Beginn einer innovativen Partnerschaft, die ins Leben gerufen wurde, um die Voraussetzungen für die langfristige Erhaltung wertvoller Videoinstallationen zu schaffen.

Die Eröffnung des Karlsruher Labors bot 60 Fachbesucher:innen die Möglichkeit, die faszinierende Geschichte von Colorvac kennenzulernen, sich einen Eindruck von den komplexen Herausforderungen der CRT-Restaurierung zu verschaffen und die neu eröffneten Werkstätten zu erkunden. Die Labors von Colorvac sind weltweit die einzigen ihrer Art, die für die komplexen Aufgaben der Konservierung von Röhrenmonitoren, einem unverzichtbaren Bestandteil historischer Videokunst, ausgerüstet sind.

Christian Draheim, Leiter des Labors: »Die Erhaltung von Bildröhren ist heute eine Kunst für sich. Wir entwickeln dafür Verfahren, die auch für künftige Generationen anwendbar sein sollen. Dies ist ein wesentliches Ziel unserer Forschung. Während die Bedeutung der Bildröhre in allen anderen Bereichen – etwa in Privathaushalten und beim Militär – rapide schwindet, wird dieses künstlerische Medium für die Videokunst unersetzlich bleiben. Unsere Arbeit ist daher genau auf die Bedürfnisse des künstlerischen Sektors zugeschnitten.«

Die Zusammenarbeit zwischen Colorvac und dem ZKM basiert auf dem gemeinsamen Engagement für Forschung und Weiterbildung im Bereich der Erhaltung von Videokunst. Zukünftige Projekte umfassen Forschungsarbeiten zur Entwicklung von Verfahren und Werkzeugen auf Manufakturebene. Damit begegnet Colorvac der Problematik, die sich aus dem Ende der Röhrenmonitorproduktion ergibt, das 2014 mit der Schließung der letzten Herstellerfabrik besiegelt wurde. Das Projekt ist für die Erhaltung von Videokunstinstallationen von entscheidender Bedeutung, da es in absehbarer Zeit nicht mehr möglich sein wird, historische Bildröhren und Ersatzteile zu beschaffen, die für die Erhaltung historischer Videokunst notwendig sind.

Colorvac und das ZKM planen darüber hinaus die Entwicklung von Seminaren, um Restaurator:innen das kaum noch verfügbare Fachwissen zur Erhaltung historischer Bildröhren zu vermitteln, um auch auf diese Weise die Langlebigkeit von Videokunstwerken in öffentlichen und privaten Sammlungen zu unterstützen.

Alistair Hudson, künstlerisch-wissenschaftlicher Leiter des ZKM: »Die Partnerschaft zwischen dem ZKM und Colorvac ist ein wichtiger Schritt in unserem Engagement für die Erhaltung von Technologien, die seit Mitte des 20. Jahrhunderts in den Künsten verwendet werden. Die Kooperation stärkt unsere Position als weltweit anerkanntes Kompetenzzentrum für die Erhaltung von elektronischer und digitaler Kunst in der internationalen Museumslandschaft und trägt dazu bei, das Erbe der elektronischen Künste für künftige Generationen zu bewahren.«

Die Kooperation ist ein wichtiger Schritt für die langfristige Erhaltung von Videoinstallationen. Colorvac und das ZKM setzen mit ihrer Expertise, Forschung und Weiterbildungsinitiative neue Standards für die Konservierung von Medienkunst.

Über Colorvac 

Das Unternehmen Colorvac, 1962 von Peter Draheim 1962 gegründet und bis 2006 von ihm geführt, ist auf die Erneuerung von Röhrenmonitoren spezialisiert. Seit der Neugründung von Colorvac im Jahr 2015 durch Christian Draheim restauriert das Labor im Auftrag der größten Museen Videokunstinstallationen und entwickelt kontinuierlich neue Methoden zur Erhaltung von CRT-Monitoren.

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