Veranstaltung
Maryanne Amacher: GLIA
Paranoia. Limit Experiences of Electronic Music in the Context of Iannis Xenakis’ Work
Do, 31.05.2012 20:00 Uhr CEST
Im Jahre 2006 erschuf Maryanne Amacher ein neues Werk für das in Berlin ansässige Ensemble »Zwischentöne«. Diese Arbeit, konzipiert für bis zu sieben oder acht Instrumente und Elektroniken, stellt eine Ausnahme in ihrem vorwiegend installations- und elektronisch orientierten Oeuvre dar. Das Werk mit dem Titel »GLIA« (benannt nach den Gliazellen im Gehirn, die die Erregungsübertragung zwischen den Synapsen steuern) wurde einmalig in dem Berliner Multimedia-Center TESLA aufgeführt. Diese erste Aufführung wurde (noch) von Amacher selbst angeleitet und betreut, unter Mitarbeit des damaligen Direktors des Ensembles »Zwischentöne«, Peter Ablinger, sowie mit dem derzeitigen Direktor Bill Dietz.
In »GLIA« stellte sich Amacher den Zuhörer als eine Art Gliazelle vor, der die Schnittstelle zwischen den elektronischen und akustisch-instrumentalen Elementen der Arbeit darstellt. Im engeren Sinne stellte sie sich die im Ohr des Zuhörers entstehende »otoakustische Emission« (die »von Geisterhand geschriebenen« Klänge im Ohr, die von den Elektroniken und Instrumenten wieder abgestrahlt werden) als eben jene »neurale Schnittstelle« vor. Dies entspricht demselben Ansatz, den Amacher bereits mit ihrem niemals aufgeführten (und wohl niemals vollendeten) Stück für das Kronos Quartett in den 1990er Jahren verfolgt hatte. Tatsächlich wurde Material dieses Streichquartetts teilweise für »GLIA« neu arrangiert. Nach der einmalig aufgeführten Premiere in Berlin kehrte Amacher nach Kingston / New York zurück und nahm ihr gesamtes Material zur Aufführung dieser Arbeit mit nach Hause. Im Jahre 2009 lud das Ensemble »Zwischentöne« Amacher dazu ein, nach Berlin zurückzukehren, um »GLIA« weiter zu entwickeln. Tragischerweise verstarb Amacher auf unterwartete Weise kurz vor dieser Wiederbegegnung.
In »GLIA« stellte sich Amacher den Zuhörer als eine Art Gliazelle vor, der die Schnittstelle zwischen den elektronischen und akustisch-instrumentalen Elementen der Arbeit darstellt. Im engeren Sinne stellte sie sich die im Ohr des Zuhörers entstehende »otoakustische Emission« (die »von Geisterhand geschriebenen« Klänge im Ohr, die von den Elektroniken und Instrumenten wieder abgestrahlt werden) als eben jene »neurale Schnittstelle« vor. Dies entspricht demselben Ansatz, den Amacher bereits mit ihrem niemals aufgeführten (und wohl niemals vollendeten) Stück für das Kronos Quartett in den 1990er Jahren verfolgt hatte. Tatsächlich wurde Material dieses Streichquartetts teilweise für »GLIA« neu arrangiert. Nach der einmalig aufgeführten Premiere in Berlin kehrte Amacher nach Kingston / New York zurück und nahm ihr gesamtes Material zur Aufführung dieser Arbeit mit nach Hause. Im Jahre 2009 lud das Ensemble »Zwischentöne« Amacher dazu ein, nach Berlin zurückzukehren, um »GLIA« weiter zu entwickeln. Tragischerweise verstarb Amacher auf unterwartete Weise kurz vor dieser Wiederbegegnung.
Organisation / Institution
ZKM
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