
Mit »Dragonfly Eyes« präsentiert das ZKM das Überwachungs-Melodram des chinesischen Künstlers Xu Bing. Der für seine experimentelle Kalligrafie und Buchbindekunst bekannte Künstler ist einer der wichtigsten Vertreter zeitgenössischer chinesischer Kunst.
Für seinen ersten Spielfilm montierte Xu Bing Aufnahmen von Überwachungskameras zu einer fiktiven Geschichte. Er wertete 11.000 Stunden Filmmaterial aus, um die Geschichte einer jungen Frau namens Qing Ting (»Libelle«) zu erzählen, die nach einer Zeit als Nonne in einem buddhistischen Tempel in die säkulare Welt zurückkehrt, um einen Job in einem hochmechanisierten Milchviehbetrieb anzunehmen. Ke Fan, ein Techniker, der auf der Farm arbeitet, verliebt sich in sie. Um ihr zu gefallen, bricht er das Gesetz. Nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis sucht Ke Fan wieder nach Qing Ting, ohne Erfolg – bis er sie unter einer neuen Identität im Internet wiederfindet.
Das Ergebnis ist eine provokante Geschichte, die so alltäglich, surreal und seltsam wie die Realität selbst ist. Xu Bings Melodram erzählt von Voyeurismus, von der Sehnsucht nach Intimität und vom heimlichen Terror der Öffentlichkeit.
Dragonfly Eyes | China, 2017 | |
Länge: | 81 Min. | |
Regie: |
| Xu Bing |
Drehbuch: |
| Zhai Yongming, Zhang Hanyi |
Schnitt: |
| Matthieu Laclau, Zhang Wenchao |
Musik: |
| Yoshihiro Hanno |
Ton: |
| Li Dafeng |
Produzent: |
| Xu Bing, Zhai Yongming, Matthieu Laclau |
Produktion (Firma): |
| Xu Bing Studio |
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- Organisation / Institution
- ZKM | Center for Art and Media
- Kooperationspartner
Centre Georges Pompidou