Takuto Fukuda
Künstlerisches Porträt von Takuto Fukuda
Work-in-Progress-Konzert mit Vortrag
Fr, 06.05.2022 20:00 Uhr CEST
Kubus
Sprache: Englisch

Mit seinem neuesten audiovisuellen Werk lotet Takuto Fukuda in einer Work-in-Progress-Performance die Grenzen zwischen Realität und Virtualität aus. Zusätzlich wird er einen Vortrag halten, in welchem er die Europapremiere seiner Komposition im aktuellen Zeitgeschehen verortet.

 

Der japanische Komponist Takuto Fukuda schuf die Mixed-Reality-Komposition »Simulacra« für Cello und Elektronik, bei der volumetrische Aufnahmen und holografische Projektionen zum Einsatz kommen. Diese Virtualisierung des Spiels der Cellistin in Takuto Fukudas Werk wird mittels Volumetric Capturing (Evercoast) realisiert. Das Stück beschreibt die unscharfen Grenzen zwischen einer realen und einer virtuellen Aufführung im Rahmen einer audiovisuellen Aufführung und wirft die soziokulturelle Frage auf: Was ist es, das im Zeitalter der Simulation das Gefühl eines "authentischen" Konzerterlebnisses hervorruft? Heutige Popmusikkonzerte konzentrieren sich auf die Simulation des medialen Bildes der Sänger:innen, anstatt ihr musikalisches Können zu vermitteln. Das stellt die Rolle der Interpret:innen in Frage – ist ihre Anwesenheit eine Verkörperung der Intention der Interpret:innen oder eine Verkörperung einer Simulation? Durch die Überlagerung und das Zusammenspiel zwischen dem physisch existierenden Körper der Darsteller:innen und den volumetrisch erzeugten audiovisuellen Projektionen hebt dieses Stück die Verstärkung der Verbindung von Gesten und Klang in den Aufführungshandlungen als neue Authentizität in der heutigen Konzertaufführung hervor.

Fundamentaler Bestandteil der Realisierung des Stückes ist die Zusammenarbeit mit der Cellistin Esther Saladin, die während ihres Spiels gescannt wird, um die bearbeiteten Aufnahmen im Konzertraum zu reproduzieren. Diese Virtualisierung des Spiels der Cellistin in Takuto Fukudas Werk wird mittels Volumetric Capturing realisiert. Mit dem Verfahren ist es möglich, Szenen in ihrer dreidimensionalen Wirklichkeit aufzunehmen, zu bearbeiten und zu speichern. Das Volumetric Capturing ist ein aufwändiges Verfahren, welches Instrumentalistin mit einer großen Anzahl im Raum verteilten Sensoren von allen Seiten her scannt und diese Daten wieder zu einem vollständigen Bild zusammensetzt. Das Verfahren ermöglicht es, den Betrachtungswinkel im Nachhinein zu verändern.


Esther Saladin ist als gefragte Solistin und Kammermusikpartnerin verschiedener Trio Besetzungen und Ensembles im Bereich der zeitgenössischen und klassischen Musik auf den Bühnen unterwegs. Häufig verbindet Sie in ihren Produktionen Musik mit anderen Kunstsparten.

Vor der Aufführung des Werkes wird Fukuda in einem Vortrag über Simulation und Authentizität im Bühnen-Kontext sprechen und Anhaltspunkte geben, die das Stück im Zeitgeschehen verorten.

Werk

Programmheft

Hier finden Sie Informationen zum Programm von Takuto Fukuda.

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Impressum

ZKM | Hertz-Labor
Ludger Brümmer (künstlerischer Leiter)
Yannick Hofmann (Projektleiter EASTN-DC)
Dominik Kautz (Produktionsleiter & Programmheft)
Boris Neubert (volumetric capturing-Verfahren)
Bernd Lintermann (technische Unterstützung)
Jakob Schreiber (Tontechnik)
Hans Gass (Licht- & Bühnentechniker)
Götz Dipper (Koordinator Gastkünstler:innen)

ZKM | Videostudio
Xenia Leidig, Lisa Michel (Kamera)

ZKM | Kommunikation & Marketing
Tanja Binder (Leitung ZKM | Kommunikation & Marketing)
Samira Kaiser, Ida Kammerer, Svenja Liebig, Anouk Widmann (Homepage & Kommunikation)

Organisation / Institution
ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe
Förderer

Die Veranstaltung findet statt im Rahmen des Projekts EASTN-DC, kofinanziert durch das Förderprogramm »Kreatives Europa« der Europäischen Union.

Gefördert von