Fantasie#4
Foto von Radioteleskop
Installation des Künstlerkollektivs Quadrature in Zusammenarbeit mit Christian Losert
Mi, 13.04.2022 - So, 28.08.2022, 10:00 - 19:00 Uhr, sofern keine Proben im ZKM-Kubus stattfinden.

Die Installation »Fantasie#4« wird präsentiert im Rahmen der Austellung »BioMedien«. Dabei handelt es sich um audiovisuelle Variationen für Radioteleskop, selbstspielendes Klavier und künstliche Intelligenzen. 

Mit Hilfe eines Radioteleskops werden elektromagnetische Wellen empfangen. Die rohen Daten werden in den hörbaren Frequenzbereich transponiert. Dieses musikalische Thema wird von diversen Algorithmen und künstlichen Intelligenzen verarbeitet. Dabei entsteht eine Spannbreite an Variationen, die von reiner Midi-Übersetzung hin zu immer virtuoseren Interpretationen reicht. Trainiert auf menschengemachte Klänge, verhandeln neuronale Netze  Grundprinzipien klassischer Komposition und suchen dabei in dem fremden Rauschen nach Spuren bekannter Harmonien und Melodien. In der Imitation schöpferischen Handelns und kreativen Ausdrucks, kultivieren elektronische Agenten die rohen Signale zu Rhythmen, die auf ein selbstspielendes Klavier übertragen werden. So werden die Grenzen von Zufall, Intention und Interpretation verhandelt.

Die audiovisuelle Installation ist Teil einer Werkserie, bei der künstliche Intelligenz, die auf menschliche Kommunikation trainiert wurde, nach Mustern und Rhythmen in Daten aus dem Weltall sucht. Elektromagnetische Radiowellen aus dem Universum dienen als Eingabedaten für mehrere neuronale Netze, die auf menschliche Musik und Sprache trainiert wurden. Im weiteren Prozess wird der Mensch jedoch zum reinen Beobachter. Losgelöst von ihrem menschlichen Schöpfer, tauchen die künstlichen Intelligenzen in die fremden Daten ein und erschaffen stets neue fantastische Variationen. Es entsteht ein unendliches Konzert aus außerirdischen und künstlichen Klängen, in dem ein selbstspielendes Klavier und ein Teleskop miteinander mithilfe künstlicher Intelligenzen kommunizieren.

Die abstrakten Grafiken auf der LED-Wand des ZKM spiegeln die gleichen Prinzipien visuell wider und reagieren direkt auf die erklingenden Töne. Muster entstehen und vergehen, während die künstlichen Intelligenzen in ihren Kompositionen voranschreiten.

 

Teilnehmende künstliche Intelligenzen:

piano genie, trainiert auf klassische Klaviermusik

polyphony rnn, trainiert auf Klaviermeister des 20. Jahrhunderts

mehrere MelGAN-VCs, trainiert auf Flüstern, Stimmen und Gesänge

Kooperationspartner

Gefördert durch ein Arbeitsstipendium der Stiftung Kunstfonds.

Besonderer Dank an:

Sebastian Müllauer und Marco Pasini

Gefördert durch ein Arbeitsstipendium der Stiftung Kunstfonds