ART IN MOTION
Das Schwarzweiß-Photo zeigt eine Frau in einem schwarzen Minikleid auf den Knien. Ihr Gesicht ist von einer überdimensional großen Kamera verdeckt.
Masterpieces with and through Media
Mo, 22.05.2023 – So, 23.07.2023

Die Ausstellung »Art in Motion« präsentiert die Entwicklung der Medienkunst anhand einer Auswahl zentraler apparativer Meisterwerke – von der Fotografie über die Klangkunst, die medienbasierte Aktions- und Fluxuskunst bis hin zu den vernetzten und kollaborativen künstlerischen Praktiken der letzten Jahrzehnte.

 

Im Mittelpunkt von »Art in Motion« steht die Frage, wie technologische Medien unsere Wahrnehmung verändert haben – von der ersten Kameralinse bis zu den neuen Möglichkeiten der Wahrnehmung durch die Digitalisierung. Weitere Themen sind maschinelles und kameratechnisches Sehen (Fotografie und Film), Telematik (Fernsehen, Satellit, Internet), computergestütztes Sehen und die Beteiligung des Publikums an der Kunst (Interaktivität und Partizipation). Die Ausstellung bietet einen kohärenten Überblick über die Geschichte der Entwicklung der Medienkunst, indem sie aktuelle Manifestationen der digitalen Kunst historischen Werken wie Experimenten der Kybernetik und der frühen Computerkunst, televisuellen Arbeiten und interaktiven computerbasierten Installationen gegenüberstellt.

Die Zukunft ist nicht möglich, ohne über die Vergangenheit nachzudenken. Für die Bewegungen, die vor uns liegen und die in die Gegenwart eindringen werden, brauchen wir den Orientierungsrahmen, den vergangene Gegenwarten bieten können. Im Hinblick auf das besonders dynamische Feld der Medienkunst bietet »Art in Motion« einen operativen Kanon, der in vielerlei Hinsicht radikal ist, nicht zuletzt durch den inter- und transmedialen Anspruch, der auf strategische Gattungseinteilungen wie Videokunst, Filmkunst, Medieninstallation oder Netzkunst verzichtet und stattdessen auf Verknüpfungen und Verflechtungen setzt.

So zeigt die Ausstellung die Verbindungen zwischen frühen Avantgardefilmen, der kinematografischen Kunst als Illusion von Bewegung und der kinetischen Kunst, der Kunst der realen Bewegung. Darüber hinaus stehen die Closed-Circuit-Installationen der frühen Videokunst in engem Zusammenhang mit den Theorien der Kybernetik, der Wissenschaft von der Steuerung, Regelung und Nachrichtenübermittlung, die ihrerseits die Entwicklung der computerbasierten und digitalen Kunst vorantrieb.

Künstlerinnen und Künstler, die sich den frühen Medien des Videos und später den Kommunikationstechnologien wie dem Internet zuwandten, eint oft ein medieneuphorischer, aber auch medienkritischer Ansatz. Diese verbindenden Entwicklungslinien werden in »Art in Motion« erstmals in einem kohärenten Überblick präsentiert. Auf diese Weise wirft die Ausstellung auch einen Blick auf die aktuellen Themenfelder der heutigen mediengeprägten Gesellschaft. Ein wichtiger Fokus liegt dabei auf der Demokratisierung der Medienkunst, die in den 1960er-Jahren durch die aktive Einbeziehung und Beteiligung des Publikums an interaktiven Kunstwerken begann.

Künstler:innen

Vladimir Bonačić, Bertolt Brecht, Lucien Bull, Luis Buñuel, Mary Ellen Bute, Thaddeus Cahill, Waldemar Cordeiro, Larry Cuba,  Salvador Dalí, Georges Demenÿ, Marcel Duchamp, Charles Eames, 
Ray Eames, Harold Eugene Edgerton, Masaki Fujihata, Ivan Ladislav Galeta, Arthur Ganson, Frank Gillette, Jean-Luc Godard, Mona Hatoum, Andreas Haus, Lynn Hershman Leeson, Susan Hiller, Dieter Jung, Eduardo Kac, Yoichiro Kawaguchi,  Michael Klier, Billy Kluver, Walter Lenertz, David Link, Manu Luksch, Len Lye, 
Ernst Mach, Étienne-Jules Marey, Julie Martin, László Moholy-Nagy, Nam June Paik, Sergio Prego, Man Ray, Martin Reinhart,  Ulrike Rosenbach, Zbigniew Rybczyński, Ira Schneider, Nicolas Schöffer, Carlota Fay Schoolman, Lillian Schwartz, Buky Schwartz, Paul Sermon, Richard Serra, 
Claude Shannon, Jeffrey Shaw, Léon Theremin, Thomas Tode,  Stan VanDerBeek, Peter Weibel, Virgil Widrich

Impressum
Technische Unterstützung

Martin Haeberle, Daniel Heiss, Christian Loelkes

Registrarin
Regina Linder

Besonderer Dank
Judith Bihr, Jens Lutz, Philipp Ziegler

Organisation / Institution
Diese Ausstellung ist eine Koproduktion des ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe und der Beijing ZONHOM Arts and Cultural Development Co. and New Media Arts Foundation.

In Kooperation mit

Gefördert von