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Ausstellung

Screening War

Zur Repräsentation von Krieg in der Videokunst

Fr, 14.10. – So, 20.11.2005

© ZKM | Karlsruhe
Krieg und Terror sind untrennbar mit den Medien verknüpft, denn ein Krieg ohne Nachrichten wäre undenkbar. An aktuellen Kriegsereignissen, bewaffneten Konflikten und anderen kriegsähnlichen Handlungen lässt sich überprüfen, dass der Krieg, sobald keine Bilder mehr verfügbar sind, an Präsenz verliert bzw. gar nicht wahrgenommen wird. Wie Paul Virilio schon 1991 festgestellt hat, sind die Bilder selbst zur Munition geworden und deren Darstellung auf Fernseh- und Computerbildschirmen in Echtzeit werden zur Notwendigkeit der kämpferischen Strategie. Mehr noch als die Fotografie und Film haben Video und Fernsehen zu einer Virtualisierung des Krieges beigetragen. Kriegsbilder faszinieren auf Grund ihrer Totalität, der Gewalt, der militärischen Codierung, immer vor dem Hintergrund medialer Distanz. Sie unterstützen die Bewegungen des Krieges, aber sie mobilisieren auch die Kunst. Gerade die neue Visualität des Krieges wie sie im ersten Golfkrieg oder durch die Anschläge vom 11. September sichtbar wurde, hat zu einer neuen Auseinandersetzung mit Katastrophenszenarien und apokalyptischen Bildern geführt.
 
Die Ausstellung »Screening War« geht der Frage nach, welche Strategien der Repräsentation von Krieg sich in der Videokunst finden lassen und inwiefern neben der Informationsvermittlung mit bildnerischen Mitteln Gegentexte geschrieben werden können. Präsentiert werden nicht nur aktuelle Arbeiten, sondern es wird ein Überblick zur Beschäftigung mit der Kriegsthematik in der Videokunst seit den 1970er Jahren gegeben. Der Schwerpunkt liegt dabei, dem Medium entsprechend, auf der künstlerischen Reflexion einer Medialisierung des Krieges durch Kriegsberichterstattung, den Einsatz militärtechnologischer Apparate sowie den Einfluss der Bildermaschine Hollywood. Die Beiträge, die allesamt über reine Antikriegsbekenntnisse hinausgehen, bringen ebenso die Problematik des eigenen künstlerischen Standpunkts zum Ausdruck, der sich immer wieder mit der eigenen Ohnmacht, Voyeurismus sowie der Faszination für Gewaltbilder und die Kriegsthematik konfrontiert sieht.

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