Anna Dumitriu, Alex May

Fermenting Futures

Man sieht das Werk »Fermenting Futures«. In der Mitte befindet sich ein Glasbehältnis, gefüllt mit einer Flüssigkeit. An dem Glas sind organische Objekte befestigt. Aus der Öffnung führen mehrere Schläuche.
Künstler/innen
Anna Dumitriu, Alex May
Titel
Fermenting Futures
Jahr
2021
Medium / Material / Technik
Glas, Silikonschläuche, 3D-Druck, Acrylfarbe, Pumpe, Rosskastanie, Flüssigkeit mit abgetöteter Hefe

Zentrales Objekt der Installation ist ein Kolben, in dem ein Fermentierungsprozess abläuft. Eine gentechnisch modifizierte Hefe (»Pichia pastoris«) ist in der Lage, CO2 zu binden und Milchsäure zu produzieren, aus der wiederum biologisch abbaubares Plastik (Polylaktid) gebildet werden kann. Organisch geformte 3D-Drucke nach Scans von Hefeformationen schmücken den Glasbehälter, wobei eine dieser Formen aus dem Biopolymer besteht, das aus dem Fermentierungsprozess gewonnen wurde. Die Innen-Außen-Korrespondenz setzt sich fort in der Holzplinthe, auf welcher der Kolben ruht. Der Sockel wurde aus einer Rosskastanie gefertigt, von deren Rinde die ursprüngliche Hefekultur entnommen worden war.

Flankiert wird die lebende Skulptur von einer Bioarchäologie der Hefe: Schwarze Hefe ist ein äußerst resistenter Mikroorganismus, der sich oft als ein unansehnlicher Schadstoff an Statuen oder Denkmälern befindet. Für das »Fermenting Futures«-Projekt wurden die Mikroorganismen über Monate gezüchtet, um davon Abdrücke nehmen zu können und diese in Pariser Gips zu gießen. Die Skulpturen wurden in ein flüssiges Medium gestellt, welches schwarze Hefen und bunte Mutanten enthielt. Die Färbung entstand, während die Organismen ihrer Zersetzungsarbeit nachgingen.

In Zusammenarbeit mit Diethard Mattanovich, Michael Sauer, Özge Ata, Simone Bachleitner, Martin Altvater (BOKU – Institut für Mikrobiologie und Mikrobielle Biotechnologie der Universität für Bodenkultur Wien); mit kuratorischer Unterstützung von: Wolfgang Giegler, Sonja Schachinger; unterstützt von: Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW), Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK), Styrian Business Promotion Agency (SFG), Standortagentur Tirol, Niederösterreichische Landesregierung, Wirtschaftsagentur Wien durch COMET-Förderprogramm der Österreichischen Förderagentur für wirtschaftsnahe Forschung, Entwicklung und Innovation (FFG).