Beschreibung
Volker Böhnigk, Universität Bonn:
In dem Vortrag soll versucht werden, die These zu stützen, daß der Typusbegriff des Menschen ausgehend von der Rassen- und Erbbiologie wesentlich und primär das ästhetische Verständnis des Nationalsozialismus bestimmt hat. Die bisherigen Beschreibungsfelder nationalsozialistischer Ästhetik, sie sei regressiv, restaurativ, reaktionär oder einfach nur naiv, von nachrangiger Bedeutung sind. [Die Legitimation einer nationalsozialistischen Ästhetik ist aus Sicht ihrer Ideologen durchaus modern.]
Inwieweit eine solche Bestimmung geeignet ist, Grenzen zu anderen anthropologisch fundierten, totalitären Ästhetikkonzepten etwa im italienischen Faschismus oder im Stalinismus zu ziehen, soll abschließend wenigstens theoretisch erörtert werden.