Beschreibung
Oron Catts, Corrie Van Sice, and Ionat Zurr: The Mechanism of Life – After St.phane Leduc (2013)
Mit dem 1911 veröffentlichten The Mechanism of Life wollte der französische Biologe Stéphane Leduc den Beweis dafür liefern, dass das Leben lediglich ein chemischer Vorgang ist. In Experimenten versuchte Leduc den Vitalismus zu widerlegen, eine Theorie, laut der das Phänomen des Lebens von einem besonderen Prinzip abhängt, das sich von rein chemischen oder physikalischen Kräften unterscheidet. Mit dem jüngsten Erstarken der synthetischen Biologie lässt sich nun beobachten, wie einhundert Jahre alte Ansätze wieder aufgegriffen werden, darunter die Entstehung der Zelle als grundlegende Einheit des Lebens aus nicht-lebenden Materialien, die sogenannte „Protozelle“.
Als Widerhall der einfachsten Protozellenprotokolle, die bei Leduc zu finden sind, ahmt The Mechanism of Life – After Stéphane Leduc seine Experimente nach, wobei ein eigens angefertigter Prototyp eines Schnelldruckers eingesetzt wird, um die „Protozellen“ zu erschaffen. Das Werk suggeriert, man könne auch echtes Leben drucken. Doch die gedruckten Protozellen stellen sich als instabil und vergänglich heraus: Sie halten nur wenige Augenblicke,
ehe sie der Entropie zum Opfer fallen und sich in eine trübe Flüssigkeit auflösen.
Videodokumentation:
ZKM | Institut für Bildmedien
Kamera: Rabea Rahmig, Jonas Pickel
Schnitt: Jonas Pickel