Beschreibung
Angesichts des zunehmenden Plastikvorkommens in den Meeren und inspiriert von der Entdeckung neuartiger Mikroorganismen, die sich auf der Kunststoffoberfläche im Meer ansiedeln und neue Ökosysteme bilden, hat die Künstlerin und Neurowissenschaftlerin Pinar Yoldas in ihrer Installation eine Reihe spekulativer Organismen geschaffen, die sich an ihre Umwelt angepasst und spezielle Eigenschaften entwickelt haben. Es erscheint als logische Konsequenz der sich durch menschlichen Einfluss wandelnden Umweltbedingungen, dass zukünftige Organismen dazu in der Lage sein werden, Plastik wahrzunehmen (Plastosensorik), Plastikpartikel zu verdauen (Plastivoren), oder auch das Plastik von
Schadstoffen zu reinigen (Petronephros). Die Korrelation zwischen der Pigmentierung eines Lebewesens und seiner Nahrung wird anhand der farbenfroh gefärbten Federn aufgezeigt, andere Tiere könnten das Plastik nutzen, um luftgefüllte Außenskelette, sogenannt Exo-Skelette, auszubilden. Mit ihren imaginierten neuartigen Lebensformen setzt die Künstlerin der beunruhigenden menschengemachten Bedrohung durch den Müll in unseren Meeren einen hoffnungsvollen
utopischen Entwurf entgegen und zeigt uns mittels ihrer „Spezies des Überflusses“ eine positive Sichtweise auf eine sich in naher Zukunft wandelnde Fauna.
Videodokumentation:
ZKM | Institut für Bildmedien
Kamera: Rabea Rahmig, Jonas Pickel
Schnitt: Jonas Pickel