Ein Start-Up für Karlsruhe
2019 feiert das ZKM sein 30-jähriges Jubiläum
- Dauer
- 1:21
Beschreibung
1989, als die Stiftung ZKM gegründet wurde, gab es nur eine kühne Idee. Die Zukunft der Kunst und der Medien sollte im ZKM verhandelt werden. Neue Technologien sollten hier frühzeitig erkannt und die Auswirkungen der Technologien auf Gesellschaft und Kunst thematisiert werden. Dabei erkannte das ZKM in seinen ersten Ausstellungen, welche Tragweite die Digitalisierung entfalten sollte:
1999 zeigte die Ausstellung „net_condition“ die neuen Handlungsfelder, die das Internet für die Kunst eröffnete. Die Ausstellung „Die algorithmische Revolution“ thematisierte 2004 die Herrschaft die Algorithmen auf unser Leben.
Mit der Ausbreitung des Internets, änderte sich auch unser Nutzungsverhalten: Die Ausstellung „YOU_ser“ zeichnete 2007 den Weg vom Besucher zum emanzipierten User und rief damit das Zeitalter des Konsumenten aus.
Ryoji Ikeda führte uns mit seiner Superinstallation zum Stadtgeburtstag vor Augen, welche Datenmengen wir inzwischen produzieren und was es bedeutet, von Bits und Bytes umgeben zu sein.
Inzwischen hat uns die Digitalisierung eingeholt.
Wir werden von Codes und Computern, Algorithmen und Automaten umgeben: „Open Codes“ treibt die Auseinandersetzung des ZKM mit Digitalisierung zu einem neuen Höhepunkt. In „Open Codes“ können wir erleben, wie Codes unseren Alltag regulieren und welche neue Handlungsmacht dem Bürger in der digitalisierten Welt zugesprochen wird.
Mit der Gründung des ZKM war schließlich auch der Auftrag verbunden, das Publikum dazu zu ermutigen, kritisch zu hinterfragen. Seien es politische Verhältnisse, wie das in „making things public“ 2005 gemacht wurde oder wie in „global activism“ 2013 danach zu fragen, wie die Kunst selbst politisch inspiriert werden könne und welche Rolle dabei die sozialen Netzwerke spielen.
Mit der Präsentation von Olafur Eliasson holte das ZKM sogar Naturgewalten ins Museum oder erinnern Sie sich nur an die Wolke, die im Lichthof des ZKM schwebte.
Überhaupt! Die Grenzen des Museums sprengen. Mit Sasha Waltz unternahm das ZKM etwas Ungeheuerliches: Die temporäre Aufführungsform des Tanzes in eine permanente Form zu überführen!
Im ZKM findet Bildung auf Augenhöhe statt. Und wer, wenn nicht das ZKM, könnte diesen Bildungsauftrag leisten? Wo können wir eigentlich Digitalisierung erleben? Und wo können wir uns austauschen, über die Frage, wie wir in Zukunft leben wollen?
Neben dem KIT als Hochburg der wissenschaftlichen Forschung hat sich das ZKM inzwischen als feste Größe in Karlsruhe und der Region etabliert. Das ZKM ist Inbegriff von Innovation. Die Gründerszene aus Karlsruhe trifft sich in „Open Codes“. Inzwischen gehört es sogar zum guten Ton „Open Codes“ besucht zu haben.
Doch als wäre das nicht genug! Jetzt tragen wir die Ideen des ZKM in die Welt: Das ZKM exportiert „Open Codes“ nach Mumbai. In Teheran startet im April ein Workshop zur Ausstellung „Reset Modernity!“ und in Dakar nimmt das ZKM ein gemeinsames Rechercheprojekt auf. Die Ausstellungen des ZKM reisen um die Welt: von Brüssel, Nancy und London über Tallin, Budapest, Žilina bis nach Hanoi, Mumbai, Nowosibirsk, Sao Paulo, Washington, San Francisco, Ramallah, Teheran, Lagos, Wellington und weiteren Stationen.
Damit die Welt nach Karlsruhe kommt und Karlsruhe in die Welt.