Boris Buden
Geburtsjahr, Ort
Biografie
Boris Buden, geboren 1958 in Kroatien, studierte Klassische und Moderne Philosophie in Klagenfurt, Zagreb und Ljubljana. Seit 1984 arbeitet er als freier Journalist und Publizist. Buden veröffentlicht regelmäßig auf Deutsch, Englisch und Französisch philosophische, politische und kulturkritische Essays über das ehemalige Jugoslawien, Westeuropa und die Vereinigten Staaten, so u. a. in der »Zeitschrift für Psychoanalyse und Gesellschaftskritik«, in »Literatur und Kritik« sowie im Wiener Kulturmagazin »Die Springerin«. Neben seiner publizistischen Tätigkeit hat sich Buden auch als Übersetzer von Sigmund Freuds Schriften ins Kroatische einen Namen gemacht. Als Aktivist der jugoslawischen Friedensbewegung rief er 1993 die Zeitschrift »arkzin« ins Leben, ein kulturpolitisches und gesellschaftskritisches Publikationsorgan, das der internationalen Literatur, Kunst, Popkultur und den neuen Medien gewidmet ist. Zudem ist er Gründer und Chefredakteur des Bastard Verlags. 1998 erschien dort die erste kroatische Wiederauflage des »Manifest der kommunistischen Partei« mit einem Vorwort des slowenischen Philosophen Slavoj Žižek. Budens politischer Aktivismus hat sich in eigenen Essaybänden niedergeschlagen, die unter dem Titel »Barricades I« und »Barricades II« erschienen sind. Zentral für Budens Schriften ist der Gedanke eines kulturpolitisch gespaltenen Europas: Das postkommunistische Osteuropa wird als Außenseiter und „Bastard“ der Europäischen Union betrachtet. In diesem Ausgeschlossensein liegt jedoch nach Buden die Chance, den Universalanspruch der westeuropäischen Kultur neu zu definieren, denn: „Das Universale rekonfiguriert sich gerade nicht entlang der Scheidelinie, die zwischen kulturellen Identitäten gezogenen wird, ebenso wenig auf den Bollwerken des Multikulturalismus, welcher die bestehenden Verhältnisse nur einfriert; es artikuliert sich selbst auf den Barrikaden, auf denen es, nach allem, was passiert ist, in einem politischen und historischen Sinne geboren wurde.“