America's Finest (1990–1994)
Interaktive Installation mit Videokamera und Gewehr
© Foto: ZKM/Fidelis Fuchs
Mit America’s Finest entwickelte Lynn Hershman Leeson Anfang der 1990er-Jahre ein interaktives Medienkunstwerk, dessen zentrales Objekt aus einem M16 Gewehr besteht. Das Werk thematisiert die Gewalt von Waffen und deren Überführung in die Medien. Der Blick durch die Zielvorrichtung der M16 – das Gewehrmodell, das die US-Armee im Korea-, Vietnam- und Golfkrieg einsetzte – zeigt den Ausstellungsraum überlagert von Video-Aufnahmen mit Kriegsszenen.
Die Künstlerin bezieht sich mit der Arbeit auf Étienne-Jules Mareys historisches Kameragewehr von 1882, bei dem die Gewehrkugeln durch eine Filmrolle ersetzt worden sind. Hershman Leeson geht noch einen Schritt weiter, indem sie eine
über Sensoren gesteuerte Kamera Videobilder der BesucherInnen ins Visier der M16 projizieren lässt. Die BesucherInnen finden sich damit selbst in dem von ihnen gewählten Schussfeld – und in einer paradoxen Zwangssituation, in der sie weder eindeutig als Täter noch als Opfer klassifiziert werden können. Aus der latenten Gewalt durch Identitätspolitiken und Überwachungstechnologien, die das Werk Hershman Leesons durchziehen, wird in »America’s Finest« explizite Gewalt. Wenngleich Fiktion und Wirklichkeit sich überlagern, sehen sich die BesucherInnen mit der Realität der eigenen medialen Eingriffe konfrontiert.
Die Künstlerin bezieht sich mit der Arbeit auf Étienne-Jules Mareys historisches Kameragewehr von 1882, bei dem die Gewehrkugeln durch eine Filmrolle ersetzt worden sind. Hershman Leeson geht noch einen Schritt weiter, indem sie eine
über Sensoren gesteuerte Kamera Videobilder der BesucherInnen ins Visier der M16 projizieren lässt. Die BesucherInnen finden sich damit selbst in dem von ihnen gewählten Schussfeld – und in einer paradoxen Zwangssituation, in der sie weder eindeutig als Täter noch als Opfer klassifiziert werden können. Aus der latenten Gewalt durch Identitätspolitiken und Überwachungstechnologien, die das Werk Hershman Leesons durchziehen, wird in »America’s Finest« explizite Gewalt. Wenngleich Fiktion und Wirklichkeit sich überlagern, sehen sich die BesucherInnen mit der Realität der eigenen medialen Eingriffe konfrontiert.