Neue Runde für die Schlosslichtspiele (BNN)
Dritter Beitrag stammt von einer Dresdner Agentur / Der Sound ist Karlsruhe pur
© KA300/ONUK
Aus: Badische Neuest Nachrichten, 24.07.215
Autorin: Tina Kampf
Die Schlossfassade futuristisch in schwarz-weiß-grau: Nein, das hat die Stadt noch nicht gesehen. Aber heute Abend ist es soweit. Dann startet nämlich eine neue Show bei den vom ZKM verantworteten Schlosslichtspielen. Für diese zeichnet die in Dresden beheimatete Agentur „ruestungsschmie.de“ verantwortlich. Und die jungen Künstler versprechen den Zuschauern neue Perspektiven auf Schloss. Ihr Beitrag – „noise3“ – unterscheidet sich deutlich von den beiden bisher präsentierten.
„Wir arbeiten weniger gegenständlich“, erklärt Philip Modest Schambelan, der zusammen mit Kristian Andresen Michał Banisch die „ruestungsschmie.de“ bildet. Für das Projekt zum Stadtgeburtstag kam zudem Anton Fromm hinzu. Alle vier sind Architekten, die sich beim Studium in Dresden kennenlernten. „Wir sind vernarrt in Räume. Und wir werden mit Räumen mit Tiefe arbeiten“, sagt Andresen. Vieles in der elfminütigen Show wird monochrom sein, heißt es. Doch auch bunte Element soll es geben. Die Künstler, die seit Mittwoch in der Stadt sind, sagen: „Wir sind gespannt, wie unsere Show auf der Schlossfassade wirkt. Wir arbeiten ja mit 30 Bildern pro Sekunde.“ Konzipiert wurde die Projektion an Computern. „Außerdem bauten wir die Schlossfassade als drei Meter breites Pappmodell nach, das in unserem Büro hing. Da gab es Testläufe“, erzählt das „ruestungsschmie.de“-Team.
Im vergangenen Jahr bestritt das Büro – das schon auch mal Wohnblocks entwirft – ein ähnliches Projekt beim Genius-Loci-Festival in Weimar. Dort präsentierten die Dresdner eine Illumination des Deutschen Nationaltheaters. Das Team des ZKM verfolgte das Spektakel und verpflichtete die jungen Architekten für den Stadtgeburtstag. Vor einigen Monaten reisten die Kreativen also nach Karlsruhe. Es ging darum, einen Eindruck vom Schloss zu bekommen. Und darum, den Sound für die Show aufzunehmen. Mit Geigenbögen und Klöppeln waren sie zusammen mit den Soundselector Jarii van Gohl in dem Gebäude unterwegs. Aufgezeichnet wurden aber auch die Geräusche, die entstehen, wenn sich Türen schließen oder Schalter umgelegt werden. Der Sound ist also Karlsruhe pur. „Und natürlich haben wir uns mit der Geschichte Karlsruhes beschäftigt“, sagen die Künstler, die auch schon zu Studienzeiten mit der Stadt konfrontiert wurden: „Der Fächergrundriss war natürlich Thema“, erzählen die jungen Männer. Sie zeigen sich begeistert von Karlsruhe. „Ich dachte, das wäre ein beschauliches Städtchen wie Heidelberg oder Freiburg. Aber hier gibt es richtigen Großstadtflair“, sagt Andresen. Und Schambelan ergänzt: „Der Mix der Architektur ist spannend. Es stehen alte Geböude neben Nachrkriegsbauten, 90er-Jahre-Architektur neben Neuzeitlichem.“ Und dann ist da eben noch der Pavillon im Schlossgarten. Die Künstler nehmen ihn genau in den Blick, schauen links, rechts, hoch und runter. Schambelan spricht von einer gelungenen Architektur. Und Fromm sagt: „Ich würde ihn stehen lassen.“
Heute Abend werden sie den Pavillon jedoch Pavillon sein lassen. Das Augenmerk der „ruestungsschmie.de“ liegt auf der Schlossfassade. Längst haben die Künstler gehört, welch Magnet die Schlosslichtspiele sind, zu denen sich Abend für Abend bis zu 8 000 Zuschauer versammeln. Die stehen, sitzen oder picknicken wie bei einem Festival auf dem Rasen. Natürlich werden sich die Künstler einreihen. Mal vorne, mal weiter hinten. „Die Show wirkt völlig unterschiedlich, je nachdem von wo aus man schaut“, sind sich die Macher einigt.
Autorin: Tina Kampf
Die Schlossfassade futuristisch in schwarz-weiß-grau: Nein, das hat die Stadt noch nicht gesehen. Aber heute Abend ist es soweit. Dann startet nämlich eine neue Show bei den vom ZKM verantworteten Schlosslichtspielen. Für diese zeichnet die in Dresden beheimatete Agentur „ruestungsschmie.de“ verantwortlich. Und die jungen Künstler versprechen den Zuschauern neue Perspektiven auf Schloss. Ihr Beitrag – „noise3“ – unterscheidet sich deutlich von den beiden bisher präsentierten.
„Wir arbeiten weniger gegenständlich“, erklärt Philip Modest Schambelan, der zusammen mit Kristian Andresen Michał Banisch die „ruestungsschmie.de“ bildet. Für das Projekt zum Stadtgeburtstag kam zudem Anton Fromm hinzu. Alle vier sind Architekten, die sich beim Studium in Dresden kennenlernten. „Wir sind vernarrt in Räume. Und wir werden mit Räumen mit Tiefe arbeiten“, sagt Andresen. Vieles in der elfminütigen Show wird monochrom sein, heißt es. Doch auch bunte Element soll es geben. Die Künstler, die seit Mittwoch in der Stadt sind, sagen: „Wir sind gespannt, wie unsere Show auf der Schlossfassade wirkt. Wir arbeiten ja mit 30 Bildern pro Sekunde.“ Konzipiert wurde die Projektion an Computern. „Außerdem bauten wir die Schlossfassade als drei Meter breites Pappmodell nach, das in unserem Büro hing. Da gab es Testläufe“, erzählt das „ruestungsschmie.de“-Team.
Im vergangenen Jahr bestritt das Büro – das schon auch mal Wohnblocks entwirft – ein ähnliches Projekt beim Genius-Loci-Festival in Weimar. Dort präsentierten die Dresdner eine Illumination des Deutschen Nationaltheaters. Das Team des ZKM verfolgte das Spektakel und verpflichtete die jungen Architekten für den Stadtgeburtstag. Vor einigen Monaten reisten die Kreativen also nach Karlsruhe. Es ging darum, einen Eindruck vom Schloss zu bekommen. Und darum, den Sound für die Show aufzunehmen. Mit Geigenbögen und Klöppeln waren sie zusammen mit den Soundselector Jarii van Gohl in dem Gebäude unterwegs. Aufgezeichnet wurden aber auch die Geräusche, die entstehen, wenn sich Türen schließen oder Schalter umgelegt werden. Der Sound ist also Karlsruhe pur. „Und natürlich haben wir uns mit der Geschichte Karlsruhes beschäftigt“, sagen die Künstler, die auch schon zu Studienzeiten mit der Stadt konfrontiert wurden: „Der Fächergrundriss war natürlich Thema“, erzählen die jungen Männer. Sie zeigen sich begeistert von Karlsruhe. „Ich dachte, das wäre ein beschauliches Städtchen wie Heidelberg oder Freiburg. Aber hier gibt es richtigen Großstadtflair“, sagt Andresen. Und Schambelan ergänzt: „Der Mix der Architektur ist spannend. Es stehen alte Geböude neben Nachrkriegsbauten, 90er-Jahre-Architektur neben Neuzeitlichem.“ Und dann ist da eben noch der Pavillon im Schlossgarten. Die Künstler nehmen ihn genau in den Blick, schauen links, rechts, hoch und runter. Schambelan spricht von einer gelungenen Architektur. Und Fromm sagt: „Ich würde ihn stehen lassen.“
Heute Abend werden sie den Pavillon jedoch Pavillon sein lassen. Das Augenmerk der „ruestungsschmie.de“ liegt auf der Schlossfassade. Längst haben die Künstler gehört, welch Magnet die Schlosslichtspiele sind, zu denen sich Abend für Abend bis zu 8 000 Zuschauer versammeln. Die stehen, sitzen oder picknicken wie bei einem Festival auf dem Rasen. Natürlich werden sich die Künstler einreihen. Mal vorne, mal weiter hinten. „Die Show wirkt völlig unterschiedlich, je nachdem von wo aus man schaut“, sind sich die Macher einigt.