Jean-Loup Trassard
Biografie
Der Schriftsteller und Fotograf Jean-Loup Trassard verbringt seine Kindheit zwischen Saint-Germain-des-Prés und der Mayenne. Er verfolgt seit Jahren ein packendes, neues, äußerst poetisches Werk.
Zu seinen Publikationen zählen u.a.: »L’amitié des abeilles« [1961]; »l’Ancolie " [1975]; »Campagne de Russie«; »Des cours d’eau peu considérales«; »L’érosion intérieure«; »L’espace antérieur«; »Nous sommes le sang de cette génisse«; »Paroles de Laine«; »Tardifs instantanés« [alle bei Gallimard erschienen]
In seinem letzten Roman, »Dormance«, benutzt Jean-Loup Trassard seine guten Kenntnisse der Urgeschichte, um Geräusche, Gerüche, Texturen zu evozieren, die nur auf die Arbeit des Dichters gewartet hatten, um zum Ausdruck zu kommen. Gleichzeitig mit »Dormance« erscheint ein Fotografiewerk »Les derniers paysans« beim Verlag »Le temps qu’il fait«.
Jean-Loup Trassard ist ein ungewöhnlicher Schriftsteller: Die Inspirationsquelle seiner Schriften findet sich nicht in seinen Büchern, sondern in der Wahrnehmung der Wirklichkeit, die er schon als Kind in seinem Garten erlebt hatte. Für ihn gibt es keine Trennung zwischen dem Schreiben und den ländlichen Gebräuchen, die es in Mayenne gibt. Seine Arbeit über die Sprache beruht auf einer mehr sinnlichen als intellektuellen Betrachtungsweise. Um einen seiner Ausdrücke zu übernehmen, könnte man sagen, Jean-Loup Trassard »knetet seine Erde in der selben Zeit wie die französischen Sprache«. Sein fotografisches und literarisches Werk ist nicht lärmend, sondern geheim und reich. Es enthüllt sich vor uns, langsam, Schritt für Schritt, wie eine Klärung der Wirklichkeit, die uns das Wesentliche verkünden würde. Jean-Loup Trassard ist ein schlichter Mensch [in dem französischen Wurzelsinn des Wortes: »nah an der Erde«], er betrachtet das Innerliche jedes Dings, vom Größten bis zum Kleinsten, und vergibt diesen somit wieder ihre richtigen Wert.
[2001]