Black Manual: Mordendo

»Black Manual« fanden sich 2012 zusammen, nachdem Jan St. Werner die Percussionisten Valdir Jovenal, Juninho Quebradeira und Leo Leandro bei einer Candomblé-Zeremonie in Berlin Kreuzberg spielen hörte.

Zusammen mit seinem Kollegen Andi Toma, mit dem Jan St. Werner unter dem Namen »Mouse on Mars« bekannt geworden ist, mischte er dieses unheilige Gemenge aus kühl inszenierten Unordnungen, digitalen Fragmenten, Samples, defekten Melodien und den kraftvollen, zerrenden subbassigen Eskapaden der brasilianischen »Voodoo«-Rhythmen ab – »a fala dos atabaques« (»die Trommeln sprechen«): mit Gewalt und Leidenschaft, als wollten sie eine Öffnung zum Transzendenten erzwingen.

Auf »Mordendo« verbinden sich Dynamiken von Lautsprecherkompositionen mit konkreten afro-brasilianischen Klangmustern, mit speziellen »toques«, Schlagformeln, wie sie auch im Samba und Candomblé getrommelt werden... Klänge bäumen sich auf, breiten sich aus, Rhythmen zerfließen zu Geräuschen und lassen dabei eine »totale Musik« entstehen.

Eine Performance zwischen Konzert und Zeremonie: Wenn die drei Percussionisten aus Recife und Jan St. Werner einmal richtig loslegen, sich herausfordern, verführen, prallen Welten aufeinander, bebt die Erde! Dann sind auch die schwarzen Götter Afrikas nicht fern, als wollten sie sich vergnügen, versuchen mit einem christlichen Heiligen zu tanzen... »O tempo é fora do comum!« Oder: »The time is out of joint!«