IMA | lab No. 17
Ričardas Kabelis und Shing-kwei Tzeng
Do, 25.07.2013 18:00 Uhr CEST
Mit einem Gast aus Litauen und einem Komponisten aus Taiwan zeigt das ZKM | Institut für Musik und Akustik während des IMA | lab No. 17 einmal mehr seine Internationalität:
Im Gegensatz zu Ričardas Kabelis, ein konzeptuell-analytischer Komponist, arbeitet Shing-kwei Tzeng vielmehr intuitiv-emotional. Beide werden an dem Abend mit Werken, die teilweise ganz aktuell in den Studios des ZKM entstanden, Einblicke in ihr Schaffen geben. Im anschließenden Gespräch mit dem Ludger Brümmer wird es um ästhetische Fragestellungen und die eigene Identität als Komponist gehen.
Programm
Sching-kwei Tzeng
»The Changing of Five Elements IV Wasser« ca. 8’
Elektro-akustisches Werk
»The Changing of Five Elements I Preludium« ca. 9'36''
Für Audio (Sching-kwei Tzeng) und Video (Wei-hau Bao)
»Tai-chi 42 postures für Interaktive Aufführung« ca. 7’
Tai-Chi quen Shing-kewi Tzeng; Götz Dipper, Ludger Brümmer und Yoichi Nagashima gewidmet
Ričardas Kabelis
»Soundellipse«
für die Lautsprechersphäre
»Sphärischer Zeitraster«
für die Lautsprechersphäre
»Mehrdimensionale«
für die Lautsprechersphäre
»Simultan Guide«
für die Lautsprechersphäre
Inspired by the »Motionbr>« für die Lautsprechersphäre
Vortrag: Modelle von kompositorischen Strategien und die sphärische Soundgestaltung (ca. 10 Min.)
Die Künstler
Shing-kwei Tzeng (*1946)
Nach einem ersten Musikstudium in Taipeh, Taiwan, kam der Komponist in den späten 1970er-Jahren nach Deutschland. Er studiert Komposition in Freiburg und ein Stipendium ermöglichte ihm weitere Forschungsaufenthalte in Frankreich. Im Rahmen seiner Arbeit erschafft Shing-kwei multimediale Werke, in denen Instrumente und westliches Komponieren zu einer eigenen Formsprache miteinander verbunden werden. Seit 1981 ist Shing-kwei Tzeng selbst Professor für Komposition, Computermusik und Musikanalyse an der National Taiwan University, Taipeh; im Jahr 1995 gründete er die Gesellschaft für Elektroakustische Musik in Taiwan (TCMA). Seine Werke werden auf internationalen Festivals wie Gaudeamus Music Week, World Music Days and Festival of ISCM oder dem Presence Festival Paris aufgeführt.
Im IMA | lab wird Shing-kwei Tzeng zwei neue Werke präsentieren, die derzeit in den Studios des ZKM entstehen. Diese Performance wird durch die Aufführung eines Stückes für das lautenähnliche Instrument Pipe sowie durch elektronische Klänge ergänzt:
Five Elements I ca. 7’
De-Huen Tzao für Pipa und elektroakustisches Klänge ca. 8’30
Tai-chi 42 postures for interactive performance ca. 8’
Ričardas Kabelis (* 1957, Litauen)
Der Komponist gilt als einer der Radikalsten der zeitgenössischen Musik, dessen Stücke sich oft durch eine gewisse Härte und Klarheit auszeichnen, die aus den von ihm angewandten, formellen Kriterien resultiert. Kabelis studierte Komposition an der Litauischen Musikakademie und promovierte 1989 mit der Forschungsfrage nach der Dynamik und Klangfarbe in Orchesterstücken des 20. Jahrhunderts. Neben Instrumentalkompositionen für verschiedene Besetzungen liegt ein Schwerpunkt seiner Arbeit in der Elektronischen Musik, wobei Kabelis das musikalische Material konsequent reduziert und einzelne Charakteristika intensiv auslotet. Ričardas Kabelis erhielt zahlreiche Preise für seine Kompositionen, seine Stücke werden international auf den wichtigen Musikfestivals gespielt. Er unterrichtet und publiziert regelmäßig im Feld der Elektronischen Musik und computergestützten Komposition. Seine Forschungsarbeit mit dem Titel »Computer Electronics in Musical Instruction and Composition« bildete die Grundlage zur Schaffung des Electronic Music Studio der Litauischen Musikakademie in Vilnius.