Der Soziologe Richard Sennett
Fr, 21.07.2000 20:00 Uhr CEST
- Ort
- Kubus
[Veranstaltung musste leider entfallen]
Richard Sennett gilt als einer der wichtigsten Soziologen der Gegenwart. Einige Titel seiner Publikationen - »Fleisch und Stein« (1995), »Die Tyrannei der Intimität« (1997), »Der flexible Mensch« (1998) - wurden zu Schlagworten der öffentlichen Diskussion.
Das ZKM und die Hochschule für Gestaltung präsentieren Richard Sennett als Persönlichkeit, die das Denken der Gegenwart maßgeblich beeinflusst hat. In »Der flexible Mensch. Die Kultur des neuen Kapitalismus« kritisiert Sennett die Überbewertung von Flexibilität und Risikofreude, die Zauberworte des globalen Kapitalismus. Er verweist auf die Konflikte zwischen den Anforderungen einer auf Kurzfristigkeit angelegten Wirtschaft und dem auf Langfristigkeit und Entwicklung angewiesenen menschlichen Wesen, das dadurch enormen Anpassungszwängen unterworfen wird. Das ziellose Dahintreiben ist für Sennett daher das gesellschaftliche Merkmal einer Ära unter den Bedingungen des neuen Kapitalismus: das Ende der klassischen Berufslaufbahn, die Zerstörung persönlicher Bindungen, und die Entwertung des Ortes, der Stadt. In »Verfall und Ende des öffentlichen Lebens. Die Tyrannei der Intimität« schildert Richard Sennett die Veröffentlichung des Privaten und die Privatisierung des Öffentlichen und die neutralen Räume der modernen Großstadt.
Mit »Fleisch und Stein. Der Körper und die Stadt in der westlichen Zivilisation« (1995) versucht er, die Geschichte des Körpers mit dem der Stadtentwicklung zu verbinden. Sennett hat sich mit seiner langjährigen Forschung nicht nur als bedeutender Kulturkritiker, sondern auch als einer der interessantesten Theoretiker der Stadtkultur etabliert.
Richard Sennett studierte an der University of Chicago sowie in Harvard. Er unterrichtet an der London School of Economics und an der New York University.
Veranstaltung in Zusammenhang mit: HfG-Seminar: »555 Endless Spaces«
Veranstaltung in Zusammenhang mit: Vortragsreihe: »Profile«