Von Athen lernen – aber wirklich.
Mo, 09.10.2017 19:00 Uhr CEST
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- Vortragssaal
Karl Heinz Roth spricht über sein kürzlich erschienenes Buch »Reparationsschuld. Hypotheken der deutschen Besatzungsherrschaft in Griechenland und Europa«.
Die Reparationsfrage ist nach wie vor ein brisantes und umstrittenes Kapitel der deutschen Nachkriegsgeschichte. Während die großen Siegermächte in den ersten Nachkriegsjahren umfangreich entschädigt wurden, gingen die kleineren Länder Europas und zahlreiche Opfergruppen weitgehend leer aus. Zu ihnen gehörte auch Griechenland, das bis auf den heutigen Tag Entschädigungen für die Opfer der Massaker und die Ausplünderung seiner Volkswirtschaft einfordert.
Einer umfassenden, alle ehemals besetzten Länder und alle Opfergruppen einschließenden Kriegsentschädigung hat sich die deutsche Machtelite bis heute verweigert. Karl Heinz Roth und Hartmut Rübner analysieren und dokumentieren in ihrem Arbeits- und Dokumentenband »Reparationsschuld. Hypotheken der deutschen Besatzungsherrschaft in Griechenland und Europa« die Kontexte, die strategischen Optionen und Taktiken des deutschen Vorgehens, die in der Ausklammerung der Reparationsfrage aus dem De Facto-Friedensvertrag von 1990 (»Zwei plus Vier-Vertrag«) kulminierten.
Karl Heinz Roth ist Historiker und Mediziner (Dr. med. und Dr. phil.) sowie Mitbegründer der Stiftung für Sozialgeschichte des 20. Jahrhunderts.
Bitte beachten Sie das geänderte Datum: Der Vortrag findet am Montag, 09.10.2017 um 19:00 Uhr statt!