Ingo Bartsch Futurismus-Bibliothek
Nachlass
Im Jahr 2010 wurde die Futurismus-Bibliothek des Kunsthistorikers Ingo Bartsch als Schenkung seiner Ehefrau Eva Haustein-Bartsch an das ZKM übergeben. In den folgenden drei Jahren wurde sie erschlossen und in einem separaten Bereich der Bibliothek aufgestellt.
Zum Werdegang von Ingo Bartsch
Ingo Bartsch, 1943 in Berlin geboren, studierte ebenda Kunstgeschichte, Klassische Archäologie und Italianistik. Nach einem wissenschaftlichen Volontariat an der Kunsthalle Baden-Baden, war er von 1979–1988 Kustos am Museum Bochum. Anschließend bekleidete er bis 2003 das Amt des Direktors am Museum Ostwall in Dortmund. Hier konzipierte er zahlreiche Ausstellungen mit namhaften Künstler:innen wie Mario Moronti, Jutta Freudenberger, Wilfried Hagebölling und Fabrizio Plessi. Er kuratierte Themenausstellungen zur Informellen Malerei und mit Künstlerinnen und Künstlern der Konkreten Kunst. Außerdem lehrte er an der Kunstakademie Düsseldorf und unterstützte die Förderung junger Kunstpositionen. Er war Gründungsmitglied des Chelsea Art Museums, New York und des Museo di Arte Moderna e Contemporanea di Trento e Rovereto MART in Italien, zudem gehörte er dort dem wissenschaftlichen Komitee an. Auch wirkte er bei vielen Publikationen mit, gab Ausstellungskataloge heraus und verfasste Texte über die Werke der Sammlung des Museums Ostwall. Seit 2004 betätigte er sich als freiberuflicher Kunsthistoriker und Kunstwissenschaftler.
Die Futurismus-Bibliothek von Ingo Bartsch
Ein Thema, das Ingo Bartsch seit seinem Studium umtrieb war der Futurismus, insbesondere der italienische Futurismus. Er promovierte mit einer Arbeit über »Die Malerei des Futurismus in Italien und ihre Beziehung zum Faschismus« und konzipierte 2002 in Dortmund die wegweisende Ausstellung » ...auch wir Maschinen, auch wir mechanisiert! ...Die zweite Phase des italienischen Futurismus 1915-1945«. Eine zweite Publikation, eine Gesamtdarstellung des italienischen Futurismus 1904–1944, konnte durch seinen plötzlichen Tod im Jahr 2007 nicht mehr realisiert werden. Im Rahmen dieser Forschung baute er eine umfangreiche ca. 1.000 Titel umfassende Bibliothek auf, die sich nun im Bestand der ZKM-Bibliothek befindet. Neben Büchern enthält die Sammlung Broschüren, Sonderdrucke und Artikel, Poster, Dokumenten-Mappen, Musik- und Videokassetten, CDs und LPs. Sie ist separat aufgestellt und lehnt sich in ihrer inhaltlichen Aufteilung an die vorhandene hauseigene Systematik an. Die Schwerpunkte des Bestandes bilden die Titel der Künstler:innen und die thematischen Ausstellungskataloge des Futurismus, aber auch die kunstwissenschaftliche Literatur und Literatur zum geschichtlichen Hintergrund des Futurismus sind umfänglich vertreten.
Recherchierbar ist der Bestand über den Online-Katalog der Bibliothek und dort als Sonderbestand abrufbar.
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