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4. Gesamtkunstwerk

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D7 Paragraph: r17_text / GPC_ID: 6943
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Im Programm des Staatlichen Bauhauses 1921 in Weimar verkündete Walter Gropius die Erschaffung eines Gesamtkunstwerkes:

»Das Bauhaus erstrebt eine Sammlung alles künstlerischen Schaffens zur Einheit, die Wiedervereinigung aller werkkünstlerischen Disziplinen – Bildhauerei, Malerei, Kunstgewerbe und Handwerk – zu einer neuen Baukunst als deren unablöslichen Bestandteile. Das letzte, wenn auch ferne Ziel des Bauhauses ist das Einheitskunstwerk – der große Bau – in dem es keine Grenze gibt zwischen monumentaler und dekorativer Kunst.«

Wenn auch der »große Bau«, orientiert an der mittelalterlichen Dombauhütte, stets Utopie blieb, so näherte sich das Bauhaus doch in mehreren Projekten dem Anspruch eines Gesamtkunstwerkes: 1921 waren Studierende am »Haus Sommerfeld« von Walter Gropius und Adolf Meyer im Berlin an der Ausgestaltung beteiligt. 1923 arbeiteten zahlreiche Meister und Studierende, darunter aus der Weberei-, Tischlerei-, Metall- und der Keramik-Werkstatt, gemeinsam für das vom Maler und Bauhausmeister Georg Muche »Versuchshaus am Horn«. Walter Gropius´ 1926 eröffnetes Bauhausgebäude und die Meisterhäuser in Dessau sind ebenfalls gesamtkünstlerische Werke, bei denen Meister und Studierende zusammenarbeiteten und Produkte der Werkstätten einsetzten. Der Anspruch, ein Gesamtkunstwerk zu schaffen, zeigt sich auch in der Arbeit der Bühnenwerkstatt. So in den expressionistischen Bühnenwerken Lothar Schreyers am Weimarer Bauhaus, welche Sprache, Gestik, Farbe und Plastik radikal miteinander verbanden. Auch die Theaterkonzepte von László Moholy-Nagy, wie zum Beispiel die »Partiturskizze zu einer mechanischen Exzentrik: Synthese von Form, Bewegung, Ton, Licht (Farbe) und Geruch« haben den Charakter eines Gesamtkunstwerkes bzw. »Gesamtwerkes«, wie es Moholy-Nagy formulierte.

Kurator: Boris Friedewald

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