Manfred Mohr
Archiv
Manfred Mohr (*1938, Pforzheim) zählt zu den ersten Künstlern weltweit, die Computer für die Herstellung von Bildern verwendeten. Nach seiner Ausbildung als Goldschmied führte ihn der Weg über Barcelona nach Paris an die Académie des Beaux-Arts. Angeregt durch die Experimente des Komponisten Pierre Barbaud brachte sich Mohr 1969 das Programmieren bei. Seine ersten Zeichnungen errechnete auf dem CAE 510-Computer des Centre Universitaire Expérimental de Vincennes. Ende des Jahrs 1969 erhielt er dann Zugang zur Pariser Météorologie nationale, wo er einen CDC 6400-Computer nutzen durfte.
Im April 1970 wurden die computergenerierten Zeichnungen zum ersten Mal öffentlich gezeigt: im Rahmen der Begleitausstellung zur Konferenz »Computer Graphics 70« an der Brunel University in Uxbridge. Im Mai 1971 erhielt Manfred Mohr eine Einzelausstellung im Musée d’Art moderne le la Ville de Paris. Die Ausstellung mit dem Titel »Computer Graphics. Une ésthetique programmée« ist die erste Ausstellung mit computergenerierten Bildern in Frankreich. 1981 verlagerte Mohr seinen Lebensmittelpunkt nach New York.
Manfred Mohrs Werke sind in zahlreichen Sammlungen vertreten, u. a. in der Sammlung des Centre Georges Pompidou, Paris, des Museum Ludwig, Köln, ZKM | Karlsruhe und des Stedelijk Museum, Amsterdam. Er zeigte seine Arbeiten in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen, etwa der Kunsthalle Bremen, dem Museum of Modern Art, New York, dem Centre Georges Pompidou, dem Museo Nacional Centro de Reina Sofia, Madrid, PS1, New York und dem ZKM | Karlsruhe. Mohr wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit der »Goldenen Nica der Ars Electronica« (1990), dem »d.velop digital art award [ddaa]« (2006) sowie dem »Distinguished Artist Award for Lifetime Achievement in Digital Art« der ACM Siggraph (2013).
Anlässlich seines 75. Geburtstages widmete das ZKM Manfred Mohr eine Retrospektive mit dem Titel »Der Algorithmus des Manfred Mohr. 1963–jetzt.« Eine Auswahl seiner frühen Texte – »Der Algorithmus des Manfred Mohr: Texte 1963 – 1979« erschien 2014 bei Spector Books.
Der Archivbestand, beginnend in den 1960er Jahren und bis heute fortgesetzt, beinhaltet die Korrespondenzen, Skizzen, Programme und Aufzeichnungen des Künstlers. Zahlreiche Fotografien und Ephemera dokumentieren Mohrs Arbeit und seinen herausragenden Beitrag zur Geschichte der Computerkunst. Der Bestand umfasst etwa 4 laufende Meter. Viele Verbindungslinien aus dem Bestand Manfred Mohr reichen in andere Archivbestände des ZKM wie Herbert W. Franke, Hiroshi Kawano, Frieder Nake und Max Bense sowie zu zahlreichen Künstler:innen der Computerkunst und Medienkunst allgemein.
The Art of Generative Thinking. Manfred Mohr in conversation with Margit Rosen
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