Greg Dunn, Brian Edwards
Self Reflected
Jahr
2014–2016
Medium / Material / Technik
Videoausschnitt (0:30 Min.), Farbe
Video von Will Drinker
Das Video »Self Reflected« wurde als hochpräzise Darstellung eines Teils des Gehirnprofils konzipiert und basiert auf intensiver neurowissenschaftlicher Forschung. Somit funktioniert das Werk sowohl als zuverlässiges Lehrmittel als auch als Kunstwerk.
Der komplexe Prozess von »Self Reflected« begann mit dem manuellen und anatomisch korrekten Zeichnen von 500 000 Neuronen. Anschließend wurden die Zeichnungen gescannt, um realistische Bahnen oder Axone zwischen einer halben Million Neuronen digital zu erzeugen. Um die Dynamik neuronaler Schaltungen zu reproduzieren, verwendeten die Künstler eine dreidimensionale mikroskopische Gravurtechnik, bei der statische Oberflächen als animierte Bilder wahrgenommen werden. Durch diese Technik erzeugten die Künstler abgewinkelte Rillen auf Metallplatten, um Licht zu reflektieren, und beschichteten sie dann mit Blattgold, um die Reflektivität zu erhöhen. Ähnliche mikroskopische Gravuren werden in der Mikroelektronik eingesetzt.
Abschließend wurde die mikrogeätzte Oberfläche mit 162 ferngesteuerten modularen LEDs beleuchtet. Auf diese Weise konnte das bewegte Licht die Pfade neuronaler Signale in niedriger Geschwindigkeit aufzeigen und somit 500 Mikrosekunden Gehirnaktivität innerhalb von fünf Sekunden darstellen.
Brain Mapping verwendet oft einen Big-Data-Ansatz, bei dem verschiedene Gruppen von 86 Milliarden Neuronen analysiert werden. Das vorgestellte Video bietet ein einzigartiges analoges und gleichzeitig animiertes Beispiel für ein solches Mapping.