Das Große Rasenstück

Das große Rasenstück bezieht sich auf Albrecht Dürers gleichnamiges Aquarell aus dem Jahr 1503. Inmitten der Kräuter und Blumen des Aquarells, die von Margret Eicher in den Vordergrund ihrer Tapisserie übertragen wurden, liegt jedoch ein Soldat mit Tarnhelm und feuerndem Sturmgewehr, der von der Künstlerin aus einem Artikel eines Politmagazins über die Bundeswehr entnommen wurde. Einjournalistisches Foto trifft bei Eicher so auf eine der ersten Naturstudien der Renaissance. Die zentrale Szene der Tapisserie ist umgeben von einem Rahmenelement, in dem fliegende Inseln aus der Science-Fiction-Filmreihe Avatar dargestellt sind. Auf der Unterseite sind kleinere Medienbildern verschiedener Nahostkriege zu sehen, die an die Oberflächengestaltung von Computerspielen erinnern. Mit dem nach dem französischen Medientheoretiker und Philosophen Jean Baudrillard zitierten Satz „In der Simulation ist das Zeichen nicht von der Realität zu unterscheiden macht die Künstlerin auf die Verschränkung von verschiedenen Wirklichkeitsebenen – die der Kunstgeschichte, die der Medien und die der Computerspiele – in ihrem Werkaufmerksam.