- Artist/s
- Yannick Hofmann
- Titel
- Monocause. Dialectics of the Post-Truth Era
- Jahr
- 2024
- Exemplarnummer
- 047
- Medium / Material / Technik
- interaktive Klanginstallation, iOS-App
Im postfaktischen Zeitalter scheinen öffentliche Meinungs- und Urteilsbildungsprozesse immer häufiger der Logik mathematischer Kontravalenz zu folgen (»entweder ... oder ...«). Ob im Zuge des US-amerikanischen Präsidentschaftswahlkampfs 2016, dem sogenannten Brexit oder im Rahmen der Hamburger G20-Proteste, polarisieren Postfaktizismus und falsche Dilemmata die Gesellschaft und suggerieren, dass es ausschließlich einander entgegengestellte Extrema gäbe (z. B. like/dislike, schwarz/weiß, arm/reich).
Für »Monocause. Dialectics of the Post-Truth Era« wurden diverse Text- und Redenauszüge zusammengetragen – darunter die US-amerikanische Bush-Doktrin der Nullerjahre (»Wer nicht für uns ist, ist gegen uns«). Die MuseumsbesucherInnen können mittels Wischgeste Wohl- oder Missgunst gegenüber Personen von A wie Adorno bis Z wie Žižek ausdrücken. Die Wischgeste wird quasi zum Pendant des nach oben oder unten zeigenden Daumens eines antiken Imperators. Das Interface ist konzeptuell und gestalterisch an die bekannte Dating-App Tinder angelehnt.
Illustration und Produktionsassistenz: Fiona Marten