therevolvinginternet.com

Zehn Jahre nachdem Netzkunst für tot erklärt worden war, florierte die browserbasierte Kunstproduktion noch immer. Zu der Zeit hatte Constant Dullaart die Idee, das Internet um die eigene Achse rotieren zu lassen oder zumindest eine Google-Suchseite in eine derartige Bewegung zu versetzen und dies mit Dusty Springfields »Windmills of your Mind« zu untermalen, um die gegebene parodistische Wirkung mithilfe dieses Liedes noch weiter zu verstärken.

Die rotierende Version der Google-Seite lenkt unser Augenmerk auf die Allgegenwärtigkeit der Suchmaschine, deren Übermacht seit 2010 sogar noch exorbitantere Dimensionen erreicht hat. Während sich Google unablässig damit beschäftigt, seine Position als Marktführer auszubauen, wird die Kritik an den Leistungen und Aktivitäten des Unternehmens zunehmend lauter. Google wurde in Zusammenhang mit dem Überwachungsprogramm PRISM gebracht, es verletzt das Gebot zur Neutralität der Suche und generiert Filterblasen, die zu teilweiser oder gänzlicher Falschinformation seiner NutzerInnen führen können. Dennoch bleibt es weiterhin ein offenbar unverzichtbares Instrument bei der Onlinesuche auf der ganzen Welt, mit Ausnahme von China, dem einzigen Land, aus dem sich Google 2010 zurückgezogen hat. In jüngster Zeit wurden allerdings Pläne bekannt, eine zensierte Version der Suchmaschine auf den chinesischen Markt zu bringen, die »Websites und Suchbegriffe, die mit Themen wie Menschenrechten, Demokratie, Religion oder friedlichen Protesten zu tun haben, auf eine schwarze Liste setzen wird« (»The Intercept«; übersetzt aus dem Englischen).

Google dreht sich buchstäblich immer weiter um die eigene Achse.

Die Dokumentation des Werkes ist online verfügbar.
 

Courtesy Sammlung Jonathon Carroll