AUTOPOIESIS

Das menschliche Gehirn mit seinen Fähigkeiten, audiovisuelle Reize zu verarbeiten, steht im Mittelpunkt des gemeinsamen Forschungsprojekts von Christian Losert, Daniel Dalfovo (ATELIER-E) und des Teams für angewandte neurokoginitive Systeme am Fraunhofer IAO in Stuttgart. »AUTOPOIESIS« untersucht Stimuli (Reize) wie Farben, Lichtflimmern, Formen und Klang für das menschliche Gehirn und welchen Einfluss sie auf bewusster und unbewusster Ebene auf die Gehirnaktivität und Konzentration des Menschen haben.

Die Stimulationssituation mit hochfrequenter Videoprojektion und binauralem Audio basiert auf wissenschaftlichen Testversuchen. Parallel zum Ausstellungsgeschehen werden im Fraunhofer-Labor die Gehirnaktivitäten von Proband:innen mit EEG-Messgeräten aufgezeichnet, während sie diese Klang- und Lichtstimuli erleben. Über eine Gehirn-Computer-Schnittstelle gewinnen die Wissenschaftler:innen Daten für neurowissenschaftliche Auswertungen. In einem iterativen Prozess werden aus der Analyse durch algorithmische Berechnungen und Methoden des maschinellen Lernens optimierte Reizimpulse gewonnen, die zu steten Veränderungen des Kunstwerks führen. Über das VR-Headset werden die wissenschaftlichen Testungen und Auswertungen vermittelt.Nähert sich »AUTOPOIESIS« einer Kunst, die dazu bestimmt ist, ausschließlich die Gehirne zu adressieren? Entsteht eine Rezeptionsform, die sich der Interpretierbarkeit entzieht und in der puren Empfindung ihr Ziel findet?


Konzept, audiovisuelle Komposition, Programmierung: Christian Losert und Daniel Dalfovo (ATELIER–E, Berlin); angewandte kognitive neurowissenschaftliche, experimentelle Forschung und Analyse: Mathias Vukelić (Fraunhofer IAO), Ravi Kanth Kosuru (IAT, Universität Stuttgart – Kooperationsinstitut des Fraunhofer IAO); realisiert in Kollaboration mit dem Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO; produziert in Kooperation mit dem ZKM | Karlsruhe.