Hörner & Antlfinger

Biografie

Hörner & Antlfinger untersuchen Prozesse medialen Wandels. Im Mittelpunkt ihrer Analysen stehen Veränderungen des Arbeitsbegriffs und der Kommunikation unter dem Einfluss der Computertechnologien. Sie verbinden medientheoretische Ansätze mit digitalem Know-how und plazieren ihre Überlegungen in gestalterisch »analogen«, häufig der Kindheit entlehnten Bildwelten: in der Installation »Schneewittchen und Zwerge« zum Beispiel wird das Verhältnis von Kunst und elektronischen Medien thematisiert. Ein von Hörner & Antlfinger sorgfältigst geschneidertes Schneewittchen gewährt den sieben Zwergen, die auf antiquierten Monitoren leben, unter seinem Gewand großzügig Unterschlupf. Die Zwerge erweisen sich als Personifikation der »artes liberales«: auf Knopfdruck demonstrieren sie ihre Kompetenzen und empfehlen sich als digital reformierbare Wesen. Auch die im Rahmen der ars viva entworfene Arbeit »I want to Believe. Gebirgszelt mit schlafendem Yeti« spitzt die Verbindung von medientheoretischen und humoristisch-fiktionalen Strängen zu: Hörner & Antlfinger richten hier einen Meditationsraum für Avatare ein. Die bei Internet-Chats zugelegten fiktiven Identitäten führen - einmal zum Leben erweckt - bei Hörner & Antlfinger ihre Existenz im Netz unabhängig fort. Als Ausgleich für die von Chats überstrapazierten Avatare initiieren sie einen Ort, an dem geschwiegen werden darf.

[2001]

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