Hollis Frampton
Geburtsjahr, Ort
Todesjahr, Ort
Biografie
Hollis Frampton hat in seiner Auseinandersetzung mit dem Film in den 1960er- und 1970er- Jahren maßgeblich zur Entwicklung dieses Mediums beigetragen. Frampton beginnt als Dichter im Umfeld von Ezra Pound, in den späten 1950er- Jahren arbeitet er als Kollege und Freund von Frank Stella und Carl André als Fotograf. Die Beschäftigung mit Sprache und Literatur ist für ihn daher eine wichtige Inspirationsquelle, die sein Verständnis von Film inhaltlich und konzeptuell stark beeinflusst.
Im Fokus seiner Untersuchungen stehen vor allem Fragen nach der Materialität des Films, seiner visuellen Struktur und zeitlichen Komposition ebenso wie Fragen nach dem Verhältnis von Bild und Sprache. Bereits Framptons frühe Fotoarbeiten, die eine Abwendung vom Medium der Malerei markieren, weisen in diese Richtung: Word Pictures [1962-1963] bildet die Grundlage für den Film Zorns Lemma [1970], in dem mengentheoretische Systeme und das Alphabet als filmische Strukturelemente eingesetzt werden. Seinen viel beachteten Film nostalgia [1971] entwickelt er aus Fotografien, die er bis auf eine Ausnahme zuvor selbst geschossen hatte. In der Komposition von Bildern und gesprochenen Kommentaren eröffnet Frampton vielfältige Relationen, die nicht nur die Medien Fotografie, Film und deren Verhältnis zur Sprache hinterfragen, sondern Repräsentationssysteme schlechthin.
Die theoretischen Texte von Hollis Frampton bestechen durch eine ungewöhnliche Gelehrsamkeit und Klarheit. Mitte der 1960er Jahre beginnt seine Lehrtätigkeit an verschiedenen universitären Einrichtungen. Während seiner Tätigkeit am Department of Media Study der State University of New York at Buffalo [SUNY, Buffalo] rückt die Entwicklung von Computerhardware und Software, die Arbeit mit computergenerierten Bildern und die Frage nach der Möglichkeiten, den Computer als kreatives Werkzeug zu nutzen, in den Mittelpunkt seines Interesses.