Agnes Denes

The Kingdom Series: X-Ray of Sting Ray

»The Kingdom Series: X-Ray of Sting Ray« von Agnes Denes. Zu sehen ist ein eingerahmtes Bild. Auf hellem Hintergrund befindet sich eine blaue abstrakte Form.
Künstler/innen
Agnes Denes
Titel
The Kingdom Series: X-Ray of Sting Ray
Jahr
1980
Medium / Material / Technik
4-Farb-Siebdruck, Metallfarbe, handkoloriert

Courtesy Agnes Denes; Leslie Tonkonow Artworks + Projects, New York; acb Galéria, Budapest

Die ungarisch-amerikanische Künstlerin Agnes Denes gehörte in den späten 1960er-Jahren mit zu den ersten Künstler:innen, die eine Verbindung zwischen Land Art und umweltpolitischen Anliegen herstellten. Ihr Ausgangspunkt war die Einsicht, dass die so robust erscheinende Erde ein äußerst fragiles Gebilde darstellt, das in seiner unendlichen Vielfalt und Komplexität von erhabener Schönheit ist.

Diese Großsicht überträgt Denes auf das Kleine, was in ihren Serien mit Röntgenaufnahmen von Naturobjekten zum Ausdruck kommt. Ein Beispiel ist die Papierarbeit »X-Ray of Sting Ray«: Indem der Fisch durchleuchtet wird, offenbart er das Zarte, Filigrane und Elegante seiner anatomischen Beschaffenheit. „Man könnte sagen, dass ich Prozesse wie Mathematik und Logik visualisiere (in Form bringe). Wenn ich Röntgentechnik und Elektronenmikroskopie auf organische und kristalline Strukturen anwende, dann decke ich wohldefinierte Symmetrien und Antisymmetrien auf.“ (Agnes Denes)

Denes’ Werk lässt sich mit dem Begriff „ökologische Naturästhetik“ charakterisieren, den der Philosoph Gernot Böhme der traditionellen Auffassung von Naturästhetik entgegengesetzt hat. Die Schönheit des Objekts dient nicht mehr nur dem Wohlgefallen; sie ist politisch aufgeladen, weil mit ihr die Entfremdung von der Natur spürbar wird und die Verantwortung für sie angemahnt wird.