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Veranstaltung

Les Femmes de GRM

Anlässlich des 70. Geburtstags von Françoise Barrière

Fr, 12.12.2014 20:00 Uhr CET

© Foto: Amel Attmane
Anlässlich des 70. Geburtstages von Françoise Barrière beginnt die neue Konzertreihe »Les Femmes de GRM«. Im Fokus stehen Komponistinnen, die mit der Groupe de recherches musicales (GRM) verbunden waren, aber wenig Akzeptanz oder Aufmerksamkeit fanden. Das erste Konzert der Reihe widmet sich Kompositionen von Françoise Barrière und Beatriz Ferreyra. Impulsgebend für die Konzertreihe war die von Reinhold Friedl konzipierte, gleichnamige Sendung im WDR3.
 

Groupe de recherches musicales (GRM)

1958 von Pierre Schaffer als Institut zur Erforschung der elektroakustischen Musik gegründet, stellt die GRM eine von mehreren theoretischen, und zugleich experimentell arbeitenden Gruppen dar, welche sich unter dem Dach von Schaeffers »Service de la Recherche« am französischen Rundfunk zusammenfanden. Das Ziel war es, eine Plattform zu entwickeln, die der Forschung auf den Gebieten der audiovisuellen Kommunikation, der Musik sowie anderer hörbarer oder auch medialer Phänomene dient. Bis heute werden eine Vielzahl bekannter KomponistInnen der »music concrète« mit der Gruppe verbunden.

Auffallend bei der Betrachtung der GRM ist die Dominanz männlicher Künstler in der öffentlichen Wahrnehmung der Institution, obwohl Künstlerinnen von Beginn an entscheidend an der Entwicklung der elektroakustischen Musik um Schaeffer mitwirkten. Verschiedene Generationen von Frauen in der GRM scheiterten wiederholt an den gleichen Hürden: Eine eigenständige kompositorische Arbeit erwies sich als schwierig, da den Frauen oftmals bereits der Zugang zu den notwendigen Studiogeräten und Geräten erschwert oder gar verwehrt wurde. Darüberhinaus mussten auch die talentiertesten Komponistinnen oftmals vergeblich auf eine Aufführung ihrer Werke warten. Dabei arbeiteten die Künstlerinnen mit innovativsten Techniken und trugen so zur Weiterentwicklung von Schaeffers Verfahren bei.
 

Francoise Barrière

Nach ihrer klassischen Klavierausbildung am Conservatoire de Versailles nahm Francoise Barrière Unterricht in Harmonielehre und Kontrapunkt am Pariser Conservatoire National Supérieur de Musique und stieß für kurze Zeit zur GRM. Wie viele andere Komponistinnen kehrte sie der Gruppe relativ bald den Rücken und gründete im Jahr 1970 zusammen mit Christian Clozier das Institut für elektroakustische Musik in Bourges (IMEB). Später wird sie Mitbegründerin des Festivals Synthèse, dem ältesten Wettbewerb für elektroakustische Musik und elektronische Kunst, war ferner Herausgeberin der Zeitschrift Faire sowie Managerin des Verlags Mnémosyne Musique Media, welcher in enger Verbindung zum IMEB steht. Als Komponistin schafft Barrière nicht nur rein elektroakustische Stücke, sondern arbeitet dabei regelmäßig mit Verknüpfungen zur instrumentalen Musik.
 

Beatriz Ferreyra

Die argentinische Komponistin kam bereits Anfang der 1960er-Jahre zur GRM. Als die Assistentin von Schaeffer realisierte sie gemeinsam mit Simone Rist das »solfège de l’objet sonore«, die auf drei Langspielplatten veröffentlichte Hörschule zu Schaeffers theoretischem Hauptwerk »traité des objets musicaux«. Im Jahr 1975 wechselte Ferreyra an das Institut für elektroakustische Musik in Bourges. Zwischen 1998 und 1999 kreierte sie die experimentelle Konzertreihe »Les rendez-vous de la Musique concrète« am Centre d’études et de Recherche Pierre Schaeffer, wobei die Kombinatorik von Klängen in ihren eigenen Werken eine besondere Rolle spielt. Ferreyra tritt auf diversen internationalen Festivals, Konferenzen und auch Seminaren auf dem Gebiet der elektroakustischen Musik in Erscheinung und komponiert als unabhängige Komponistin Stücke für öffentliche Anlässe, Filme oder auch Tanzaufführungen.

 

Programm

Françoise Barrière: »Equus« (1993, 15’)
Beatriz Ferreyra: »Rio de Los Pajaros« (1998, 12’)
Françoise Barrière: »Musiques gelées« (1995, 9’)
Beatriz Ferreyra: »Les larmes de l’inconnu« (2011, 18’30’’)
Françoise Barrière: »Hera Acedia« (2014, 24’24’’)
(elektroakustisches Arioso)
Stimme / Videobilder: Clarisse Clozier

Klangregie: Françoise Barrière

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